Smartphones jetzt noch smarter? – Möglichkeit des Einsatzes als „Dosiswarner“
2013
Ziel: Die Moglichkeit, mit den in den Kameras von Smartphones verwendeten (CMOS-)Chips neben sichtbarem Licht auch andere elektromagnetische Strahlung zu registrieren, fuhrte zu der Entwicklung von Apps zur Messung ionisierender Strahlung. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Genauigkeit dieser Messmethode exemplarisch zu uberprufen und mogliche Anwendungsbereiche zu identifizieren. Material und Methoden: Es wurden 2 Apps auf 2 Hardwareplattformen im Vergleich zu einem geeichten Ionisationsmessgerat und einem elektronischen Personendosimeter getestet. Zur Erstellung der Kalibrierungskurve dienten Dosisraten zwischen 12 700 µSv/h und 5,7 µSv/h. Der Einsatz der Apps fur die Messung der Streustrahlung eines C-Bogens erfolgte an einem Alderson-Rando-Phantom. Ergebnisse: Wahrend eine App sich als unbrauchbar erwies, ergaben sich bei der anderen folgende Messwerte: Die seitlich am Phantom gemessene Streustrahlung lag mit 117 µSv/h (2 m Abstand) bis 5910 µSv/h (0,3 m Abstand) jeweils ca. um den Faktor 1,4 unterhalb der mit der Ionisationsmesskammer ermittelten Werte. Auf Hohe der Schilddruse eines Untersuchers wurden 4200 – 4400 µSv/h gemessen. Bei geringem Abstand zum Phantom zeigte sich eine starke Winkelabhangigkeit der Messergebnisse. In 0,3 m Abstand war bei einem Abkippen des Smartphones um 45° nach unten eine Abnahme von 3000 µSv/h auf 972 µSv/h, nach oben eine Zunahme auf 5000 µSv/h zu verzeichnen. Im Abstand von 1 m war dieser Effekt deutlich schwacher. Schlussfolgerung: Es konnte gezeigt werden, dass ein Nachweis ionisierender Strahlung mit Smartphone-Kameras prinzipiell moglich ist. Trotz uberraschend guter Messergebnisse ist die Genauigkeit aufgrund starker Winkelabhangigkeit fur die Personendosimetrie nicht ausreichend. Eine qualitative Aussage im Sinne eines Dosiswarners ist jedoch moglich.
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