Kann ein intrasklerales Implantat und/oder die kombinierte Katarakt-OP die Langzeitprognose der Viskokanalostomie beim Glaukom verbessern?

2014 
Hintergrund: Neben den etablierten Methoden entwickelten sich in der Glaukomchirurgie in den vergangenen Jahren alternative Prozeduren. Zu diesen Methoden gehort auch die Viskokanalostomie als nicht penetrierende Operation. Um zu uberprufen, ob sich deren Effektivitat zusatzlich durch den Einsatz eines intraskleralen Implantats und/oder durch die Kombination mit einer Katarakt-OP optimieren lasst, werden in der vorliegenden retrospektiven Untersuchung Ergebnisse aus einem Zeitraum bis 60 Monate nach der Viskokanalostomie dargestellt. Patienten und Methoden: Operiert wurden 67 Augen von 49 Patienten mit Glaukom. Alle Augen erhielten eine Viskokanalostomie. In Obergruppe 1 („V“; 39 Augen) erhielt Gruppe „Visko“ ausschlieslich eine Viskokanalostomie (23 Augen) und Gruppe „ViskoT“ zusatzlich ein T-Flux-Implantat (16 Augen). In Obergruppe 2 („VK“; 28 Augen) wurde die Viskokanalostomie mit einer Kataraktoperation kombiniert; dabei erhielten 10 Augen zusatzlich ein T-Flux-Implantat („ViskoKaT“), 18 Augen nicht („ViskoKa“). Resultate: Der praoperative Augeninnendruck lag durchschnittlich bei 27,1 ± 4,5 mmHg und wurde auf einen Mittelwert von 17,4 ± 2,9 mmHg am Ende der Beobachtungszeit von 60 Monaten reguliert. Bis zu 60 Monate postoperativ konnte insgesamt eine statistisch signifikante Augendrucksenkung im Vergleich zu den praoperativen Druckwerten nachgewiesen werden. Sowohl die Kataraktoperation als auch das T-Flux-Implantat beeinflussten den Augeninnendruck bis zum Ende der Beobachtungszeit nicht signifikant. Jedoch wurden in der Obergruppe mit (VK) im Vergleich zur Obergruppe ohne Kataraktoperation (V) nach 12 und 36 Monaten signifikant weniger antiglaukomatose Medikamente eingesetzt. Dieser Unterschied verlor sich im Laufe der Zeit und war nach 60 Monaten nicht mehr nachweisbar. Es waren im Laufe der Zeit eine steigende Medikamentenzahl und zusatzliche YAG-Goniopunktion der Descemet-Membran fur 31,3 % des Gesamtkollektivs notig, um den Augeninnendruck auf dem postoperativen Niveau zu halten. Schlussfolgerungen: Die Viskokanalostomie stellt eine sichere operative antiglaukomatose Methode zur Senkung des Augeninnendrucks dar. Eine diesbezugliche klinische Verbesserung lasst sich postoperativ uber den Beobachtungszeitraum bis zu 60 Monaten ableiten. Durch ein intrasklerales Implantat (T-Flux-Implantat) oder eine kombinierte Kataraktoperation konnte die Prognose bezuglich des Augeninnendrucks jedoch nicht verbessert werden.
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