Histoplasmose: ein ungewöhnliches Feriensouvenir

2013 
Anamnese und klinischer Befund: Eine 24-jahrige Biologiestudentin reiste berufshalber nach Uganda. Dort erkrankte sie mit hohem Fieber und Kopfschmerzen, weshalb eine empirische Malariatherapie begonnen wurde. Nach der Ruckreise wurden radiologisch diffuse nodulare Infiltrate festgestellt. Bei Verdacht auf eine atypische Pneumonie wurde eine Therapie mit Levofloxacin eingeleitet. Trotzdem verschlechterten sich der Allgemeinzustand und die Dyspnoe weiter. Uber beiden Lungen horte man Rasselgerausche. Untersuchungen und Diagnose: CRP, Leberwerte und LDH waren erhoht, die Diffusionskapazitat in der Lungenfunktionsprufung war deutlich reduziert. Im Rontgenbild zeigte sich eine Progredienz der Infiltrate. Der informelle Informationsaustausch zwischen den Mitgliedern der Studiengruppe mittels eines virtuellen sozialen Netzwerkes erleichterte und verkurzte unsere diagnostische Aufarbeitung, da wir erfahren konnten, dass bei einem Studienkollegen in Osterreich der Verdacht auf Histoplasmose geausert wurde. Es stellte sich heraus, dass die betroffenen Personen in Uganda eine von Fledermausen bewohnten Baumhohle besichtigt hatten. Die Antikorper gegen Histoplasma capsulatum waren positiv. Therapie und Verlauf: Eine Therapie mit Itraconazol wurde eingeleitet. Der Zustand der Patientin besserte sich zunehmend. Rontgenbild und Lungenfunktion normalisierten sich nach 8 Wochen Therapie. Folgerung: Ein so schwerer Histoplasmoseverlauf bei einer immunkompetenten Patientin ist sehr selten und auf die grose Inokulummenge zuruckzufuhren. Mit Fledermaus-Guano kontaminierte Boden sind optimale Uberlebens- und Proliferationsbedingungen fur Histoplasma capsulatum. Unser Fall zeigt zudem, wie der zunehmende Gebrauch von elektronischen Medien unsere Arbeit manchmal erleichtern kann.
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