Interessantes aus der Kataraktchirurgie

2017 
Die Kataraktchirurgie hat in jungster Zeit eine Vielzahl bemerkenswerter technischer Neuerungen erfahren. Neue Visualisierungssysteme wie das Rescan 700 OCT-System, das iOCT und das IOL Compass Pro erlauben eine Uberprufung der Implantatposition (und -qualitat) in Echtzeit, was vor allem bei der Implantation torischer Linsen wertvoll ist. Diese kann auch durch eine mit dem Femtosekundenlaser vorgenommene intrastromale Zielachsenmarkierung zuverlassiger gehandhabt werden. Die Femtosekundenlasertechnologie kommt in verstarktem Mase auch bei Patienten mit einer markanten Ausgangssituation erfolgreich zum Einsatz, wie solche mit padiatrischen oder hypermaturen Katarakten. Eine mit dem Femtosekundenlaser vorgenommene primare posteriore Kapsulotomie hat das Potenzial, die Nachstarinzidenz zu reduzieren. Die Laserapplikation geht, wie in mehreren Arbeiten nachgewiesen wurde, mit einer Prostaglandinfreisetzung am Vorderabschnitt einher. Zur Prophylaxe der von dem Prostaglandinanstieg mitunter ausgelosten Miosis wird die praoperative Applikation von nicht steroidalen Entzundungshemmern empfohlen. Gutes Sehen im Fern-, Intermediar- und Nahbereich sollen EDOF-Intraokularlinsen (EDOF: extended depth of focus) ermoglichen. Die ersten und noch zahlenmasig sehr begrenzten klinischen Erfahrungen deuten auf gute Ergebnisse bei manchen, wenn auch nicht allen Patienten hin – „Brillenfreiheit“ auf alle Distanzen bleibt wohl weiter eine Schimare. Einen wichtigen Beitrag zur Behandlung von Glaukompatienten kann der bei einer Kataraktoperation implantierte Drucksensor Eyemate leisten, der kontinuierlich den IOD misst und vom Patienten leicht zu bedienen ist – erste Erfahrungen sind sehr ermutigend. Versuche, mit nutritiven oder pharmakologischen Mitteln die Kataraktentstehung zu beeinflussen, sind nicht neu – auch wenn gerade einmal wieder angeblich protektive Substanzen ins Gesprach gebracht werden.
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