Chlamydia pneumoniae und Zytomegalie-Virus in degenerativen Aortenklappenstenosen

2002 
Aktuelle Evidenzen legen eine kausale Beziehung zwischen inflammatorischen wie auch infektiosen Pathogenesemechanismen und der Degeneration von Herzklappen nahe. Basierend auf dem Konzept von chronischen Chlamydia pneumoniae- und Zytomegalie-Virus (CMV)-Infektionen und zusatzlichen Stressoren, die auf die valvulare Mikrookologie einwirken, untersucht die vorliegende Studie die Prasenz des Erreger-spezifischen chlamydialen Hitzeschockproteins (cHSP) 60, von CMV, von Makrophagen und des humanen Homologs hHSP60. Serielle Schnitte hochgradig degenerativ veranderter nativer Aortenklappen (n=16) und Aortenklappenbioprothesen (n=6) wurden immunhistochemisch auf die Prasenz dieser Determinanten untersucht. Degenerativ veranderte Aortenklappen zeigten in 41% eine Pravalenz von Chlamydia pneumoniae und in 73% eine von CMV, wahrend immunreaktives hHSP60 in 64% und CD68 in 86% aller Falle nachweisbar waren. Chlamydiales HSP60, CMV und hHSP60 waren bevorzugt in der valvularen Fibrosa prasent; CMV zeigte zusatzlich eine zweite Pradilektionsstelle am ventrikularen luminalen Rand. Beide Erreger wiesen eine positive Korrelation sowohl untereinander (0,73; p<0,001) als auch mit hHSP60 auf (cHSP60: r=0,74; p<0,001; CMV: r=0,08; p<0,001). Die Makrophagen-Infiltration korrelierte mit cHSP60 (r=0,78; r<0,001), CMV (r=0,72; p<0,001) und hHSP60 (r=0,56; r=0,007). Bemerkenswerterweise war die Frequenz von cHSP60-, CMV- und CD68-Signalen in degenerierten prothetischen Aortenklappen signifikant hoher als in nativen Klappen (p=0,017, p=0,002 und p=0,005). Zusammenfassend sind valvulare Infektionen mit Chlamydia pneumoniae und Zytomegalie-Virus in degenerativen Aortenklappen haufig nachweisbar, unabhangig von nativer oder prothetischer Herkunft der Klappen. Die Kolokalisation mit Makrophagen, die beide HSP60-Homologe und Zytomegalie-Virus in der valvularen Fibrosa ausweisen, legen regionale Stressor-Effekte nahe, die durch eine chronisch persistierende Erregerlast und molekulares Mimikry zumindest partiell bedingt sein konnten.
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