Zur Frage der organerhaltenden Therapie bei epithelialen Tumoren der oberen Harnwege

„Das Herausreisen einer unschuldigen Niere zur Behandlung eines einzigen, womoglich gutartigen Papilloms ist wahrhaftig eine recht grausame Behandlungsmethode …“ Mit diesem Satz entfachte Vest [20] im Jahre 1945 eine noch nicht zu Ende gefuhrte Diskussion um die organerhaltende Chirurgie bei Nierenbecken- und Harnleitertumoren. Bei epithelialen Geschwulsten der oberen Harnwege bietet nach der herrschenden Lehrmeinung jedoch nur die radikale Nephro-Ureterektomie unter Mitnahme einer Blasenmanschette dem Patienten die grostmogliche Chance auf Heilung. Diese generelle Auffassung wurde jedoch seit 1945 durch mehrere Berichte [2,4,6,7,9,12,15,16,17,18] uber grosartige Erfolge konservativer Masnahmen in Frage gestellt.