Spektromikroskopische Untersuchungen dünner Porphyrinschichten und deren Einfluß auf plasmonische Anregungen in Silberstrukturen mit Mehr-Photonen-Photoemission
2017
In der vorliegenden Arbeit werden dunne Porphyrinschichten und plasmonische Silberstrukturen
mitMehr-Photonen-Photoemissionselektronenmikroskopie (nP-PEEM) untersucht. Der
erste Teil der Arbeit befast sich mit optischen und elektronischen Eigenschaften dunner
Porphyrinschichten in Abwesenheit plasmonischer Anregungen. In elektronenspektroskopischen
Untersuchungen der Mehr-Photonen-Photoemission (nPPE) dieser Schichten ergeben
sich Energieverteilungen der Photoelektronen, die sich nicht in einem traditionellen Modell
erklaren lassen, welches auf Untersuchungen mit Ultraviolett-Photoemissionsspektroskopie
(UPS) basiert. Aufbauend auf den Ergebnissen aus energie-, zeit- und ortsaufgelosten nPPEUntersuchungen
der Porphyrinschichten wird ein alternatives Modell entwickelt, das eine
konsistente Beschreibung der komplexen elektronischen Anregungs- und Relaxationsprozesse
innerhalb der Schicht ermoglicht.
Der zweite Teil der Arbeit hat plasmonische Anregungen in Silberstrukturen zum Thema. Dabei
werden sowohl rein plasmonische Anregungen als auch Plasmon-Exziton-Wechselwirkungen
in Porphyrin/Silber-Hybridstrukturen untersucht. Propagierende Oberflachenplasmonen
werden mit nP-PEEM auf einer ausgedehnten Silberinsel abgebildet. Eine Auswertung des
im PEEM-Bild beobachteten Interferenzmusters, welches durch Uberlagerung des plasmoninduzierten
elektrischen Nahfeldes mit dem elektrischen Feld der anregenden Laserstrahlung
entsteht, ermoglicht es, die Dispersion des Oberflachenplasmons auf der Silberoberflache zu
bestimmen. Mit der gleichen Methode wird der Einflus einer dunnen Porphyrinschicht auf die
Plasmonendispersion untersucht. Der Verlauf der Dispersionskurve weicht fur Anregungswellenlangen
in der Nahe der molekularen Soret-Bande vom Verlauf fur eine rein plasmonische
Anregung ab, was einer Kopplung des Oberflachenplasmons mit der exzitonischen Anregung
in der Porphyrinschicht zugeschrieben wird.
Lokalisierte Oberflachenplasmonen (LSP) werden mit nP-PEEM auf Silbernanopartikeln
untersucht. Dazu wird eine Methode entwickelt, welche quantitative Laseranregungsspektroskopie
der nPPE von Einzelpartikeln ermoglicht. Die Natur der LSP-Resonanzen, welche in
den Anregungsspektren der Partikel beobachtet werden, wird durch Vergleich der experimentellen
Spektren mit Simulationen aufgeklart. Der Einflus dunner Porphyrinschichten auf
die LSP-Resonanzen wird mit Laseranregungsspektroskopie untersucht, mit dem Ergebnis,
das die Porphyrinschichten eine spektrale Verschiebung der Partikelresonanzen verursachen.
Simulationen sagen fur die Porphyrin/Silber-Hybridstrukturen eine weitere, porphyrinabgeleitete
LSP-Resonanz voraus, welche sich unter geeigneten Bedingungen auch experimentell
beobachten last.
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