Bedeutung von Sauerstoffradikalen in der Sepsis und im septischen Schock

1995 
Der septische Schock ist nach wie vor ein ungelostes klinisches Problem, das auch heute noch mit einer hohen Letalitat belastet ist. Die Patienten versterben an deletaren Veranderungen des Herzkreislaufsystems und den daraus resultierenden Organschaden, die nach heutiger Sicht durch Mediatoren ausgelost werden. Sauerstoffradikale scheinen fur diese irreversiblen Gewebsschaden und die Kreislaufveranderungen mitverantwortlich zu sein. Radikale sind unter physiologischen Bedingungen in niedriger Konzentration nachweisbar. Die in der Sepsis in hohen Konzentrationen entstehenden Sauerstoffradikale sind bedingt durch die Akkumulation und Stimulation von PMN-Leukozyten, durch den gesteigerten Prostaglandinstoffwechsel und durch die Gewebshypoxie im septischen Schock. Sauerstoffradikale konnen somit einen Grosteil der tierexperimentell und klinisch zu beobachtenden Veranderungen in der Sepsis erklaren. Therapeutische Behandlungsmoglichkeiten im Sinne einer Radikalenfangertherapie erscheinen tierexperimentell erfolgversprechend. Erste klinische therapeutische Studien jedoch sind in ihren Ergebnissen nicht immer eindeutig. Daruber hinaus gibt es keine klinisch prospektiv randomisierte Doppelblindstudie, die zeigen konnte, das Radikalenfanger einen positiven Einflus auf die Mortalitat und Morbiditat dieses Krankheitsbildes haben konnte. Es bleibt nach wie vor unklar, welche Radikalenfanger wann und in welcher Dosierung den Patienten gegeben werden sollten.
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