Bildungskontexte. Strukturelle Voraussetzungen und Ursachen ungleicher Bildungschancen

2013 
Gemas dem meritokratischen Prinzip sollte alleine die Leistung eines Schulers, gemessen u.a. durch Schulnoten oder Bildungsempfehlungen, dessen Bildungschancen bestimmen. Jedoch weist die empirische Bildungsforschung darauf hin, dass das deutsche Bildungssystem diesem Anspruch bei weitem und bis heute nicht gerecht wird. So belegen zahlreiche Studien ausgepragte Ungleichheiten der Bildungschancen nach sozialer und ethnischer Herkunft sowie nach Geschlecht und Region. Dabei gehen die angesprochenen empirischen Analysen (und die jeweils zugrunde liegenden theoretischen Konzepte) jedoch implizit haufig davon aus, dass alleine individuelle Determinanten und Ressourcen des Elternhauses fur die festgestellten Bildungsungleichheiten ursachlich sind und es somit fur die Bildungschancen vernachlassigbar ist, in welchen Bildungskontexten – wie etwa Schule, Schulklasse, Wohngegend, Region oder soziales Netzwerk – sich eine Schulerin oder ein Schuler befindet. Neuere Untersuchungen auf Basis von Mehrebenen- und Langsschnittanalysen zeigen allerdings, dass neben dem Wandel gesellschaftlicher Kontexte und der Expansion von Bildungsgelegenheiten auch die Bedingungen in den Schulen, Klassen und Regionen sowie die Lehrkrafte und die Zusammensetzung des Freundeskreises der Schulerinnen und Schuler einen erheblichen Einfluss auf den individuellen Bildungserfolg haben.
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