DEGEA-Curriculum Sedierung und Notfallmanagement in der Endoskopie für Endoskopiepflege- und -assistenzpersonal

2009 
Jeder Patient hat ein Recht auf eine schmerz- und stressfreie Endoskopie. Vielfach besteht der Wunsch der Patienten nach einer schmerzlosen Endoskopie. Dass diesem Bedurfnis der Patienten zunehmend entsprochen wird, zeigt sich an der - auch in Deutschland - zunehmenden Sedierungsfrequenz bei endoskopischen Untersuchungen. Wahrend Mitte der 90er Jahre nur ca. 9% der gastrointestinalen Endoskopien in Deutschlands unter Sedierung durchgefuhrt wurden [1], zeigen die aktuellsten Umfrageergebnisse einer „bundesweiten Evaluation zur Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie“, dass in bis zu 88 % der Untersuchungen eine Sedierung erfolgt [2]. Um das Risiko von moglichen Komplikationen, die im Rahmen einer Analgosedierung auftreten konnen zu reduzieren, und diese im Falle des Auftretens kompetent und fachgerecht behandeln zu konnen, sind sowohl entsprechende strukturell-personelle, als auch personliche Voraussetzungen unabdingbar. Diese gilt es zu beachten und in der taglichen Routine bei jeder Untersuchung umzusetzen. Insbesondere kardiopulmonale Komplikationen gehoren zu den haufigsten Komplikationen in der Endoskopie, die in uber 50% der Falle mit der Analgosedierung assoziiert sind [3] und naturgemas unerwartet auftreten. Zusatzlich zu einer klaren Aufgabenverteilung im Vorfeld kann eine notfallmedizinische Schulung die Qualitat des Zwischenfallmanagements erhohen. Die personellen und die strukturelle Voraussetzungen fur die Sedierung bei endoskopischen Eingriffen waren in der Vergangenheit oft Anlass zu intensiven, meist kontrovers gefuhrten Diskussionen. Trotz bestehender Empfehlungen der verschiedenen gastroenterologischen und anasthesiologischen Fachgesellschaften, werden diese nicht immer optimal umgesetzt. Seit uber 10 Jahren wird neben der Standardmedikation aus Benzodiazepinen, oft in Kombination mit einem Opioid, zunehmend auch das kurzwirksame Hypnotikum Propofol (Halbwertszeit 7-8 min.) verwendet. Die Vorteile von Propofol, im Vergleich zur Anwendung von Benzodiazepinen, liegen in der kurzeren Zeit bis zum Wirkungseintritt [4], der - insbesondere bei interventionellen Endoskopien (wie der ERCP) - signifikant besseren Patientenkooperation [5-7], sowie der schnelleren Erholungszeit fur die Patienten [5;6;8-14], auch hinsichtlich der psychomotorischen Funktionen [13].
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