Aphakiekorrektur und Amblyopiebehandlung bei kindlichen Kataraktoperationen

Die Prognose der kongenitalen Katarakt ist signifikant besser geworden, seitdem wir die Ursache der schlechten funktionellen Resultate kongenitaler Katarakte kennen. Es sind dies von Hubel und Wiesel erstmals an Tiermodellen nachgewiesene, irreversible, strukturelle und funktionelle Anomalien der Sehbahn, die sich nur dann entwickeln, wenn wahrend der Periode der hochsten sensorischen Anfalligkeit, der sog. kritischen Periode, ein Auge oder beide Augen vom Sehvorgang ausgeschlossen werden. Die daraus resultierende irreversible Deprivationsamblyopie kann nur verhindert werden, wenn die kongenitale Katarakt sofort nach Geburt diagnostiziert, nachstarfrei operiert und die Aphakie sogleich mittels Kontaktlinse korrigiert wird. Danach hat die nachfolgende Amblyopietherapie (Pflasterokklusion) dafur zu sorgen, das beide Augen wahrend der gesamten sensitiven Periode gleich gute Chancen im binokularen Wettstreit haben.