Alkohol- und Tabakmissbrauch bei Diabetes

2013 
Der Konsum von Alkohol ist fur Menschen mit Diabetes durchaus moglich, wenn eine entsprechende Schulung erfolgt und ein Patient den Effekt von Alkohol auf den Stoffwechsel abschatzen kann. Ein masiger, risikoarmer Alkoholgenuss ist mit einer guten Stoffwechseleinstellung gut vereinbar und weist langfristig sogar gesundheitliche Vorteile auf. Allerdings besteht bei Alkoholkonsum ein erhohtes Risiko fur Hypoglykamien. Als Grenzwerte fur einen risikoarmen Konsum gelten 12 g Alkohol pro Tag bei Frauen und 24 g Alkohol pro Tag bei Mannern. Oberhalb dieser Grenzwerte spricht man von einem schadlichen/riskanten Alkoholkonsum, der in dem ICD‑10 in der Kategorie „F1 Psychische und Verhaltensstorungen durch psychotrope Substanzen“ abgebildet wird. Ubermasiger Alkoholkonsum ist eine Barriere fur eine gute Diabetesbehandlung und mit einem erhohten Risiko fur Folge- und Begleiterkrankungen sowie einer erhohten Mortalitat assoziiert. Wegen der gesundheitlichen Gefahren durch die Abhangigkeit und ihrer negativen Auswirkung auf die Diabetesbehandlung hat die Therapie einer Alkoholabhangigkeitserkrankung bei Patienten mit Diabetes eine besondere Wichtigkeit. Fur Formen geringen bis masigen Alkoholkonsums oder bei gelegentlichem „binge-drinking“ gelten verhaltensmedizinische Kurzzeitinterventionen als angemessen, wahrend fur schwerere Formen einer Alkoholabhangigkeit bzw. eines Alkoholmissbrauchs spezielle Suchttherapien notwendig sind.
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