Wird beim Gallenblasenkarzinom zu oft und zu radikal operiert

2002 
In der Literatur existieren aufgrund der geringen Fallzahlen keine kontrollierten Studien uber den Benefit erweiterter Resektionen beim Gallenblasenkarzinom in Abhangigkeit vom Stadium der Erkrankung. Es soll anhand einer Metaanalyse sowie der eigenen Daten gezeigt werden, welche Patienten mit Gallenblasenkarzinom von welcher Art der Resektion profitieren. Material und Methoden:In einer Metaanalyse wurden 29 retrospektive Analysen der Behandlung von insgesamt 3301 Patienten mit Gallenblasenkarzinom aus den vergangenen 4 Jahren ausgewertet. Es erfolgte ein Vergleich der erhobenen Daten mit denen der eigenen 124 Patienten, die wahrend der vergangenen 10 Jahre wegen eines Gallenblasenkarzinom behandelt wurden. Ergebnisse:Aufgrund der oftmals spaten Diagnosestellung wurden nur 43% der diagnostizierten Gallenblasenkarzinome operiert. Unter den mit kurativer Zielsetzung operierten Patienten konnte eine R0-Resektionsrate von 40% erreicht werden. Unabhangig von der Behandlungsart konnte in den ausgewerteten Arbeiten ein 5-Jahresuberleben von 92% (T1), 56% (T2), 20% (T3) und 7,7% (T4) ermittelt werden. Bei radikaler Resektion unter kurativer Zielsetzung wurden 5-Jahresuberlebensraten von 75,6% (T1), 68% (T2), 34,8% (UICC Stadium III) und 6,4% (UICC Stadium IV) erreicht. In keiner der Arbeiten konnte ein Vorteil fur eine uber die Cholezystektomie hinausgehende Resektion beim Tl-Karzinom gefunden werden, die meisten Arbeiten zeigen einen deutlichen Benefit fur radikal operierte Patienten mit T2-Tumoren. Im Stadium III und IV konnte nur in wenigen Einzelfallen ein uberlebensvorteil nach ausgedehnter Resektion gegenuber palliativ behandelten Patienten bewiesen werden. Entscheidend fur die Uberlebensrate war hier die Ro-Resektabilitat, die im fortgeschrittenen Stadium nur selten gegeben war. Unter den eigenen Patienten lag die Resektionsrate bei 24 %. Bei stadienabhangiger Therapie lag das 5-Jahresuberleben bei 90%, 64%, 12% und 0% fur die UICC-Stadien I - IV. Zusammenfassungg:Bei T1-Karzinomen scheint die Cholezystektomie ausreichend zu sein. Den grosten Vorteil durch radikale Resektion haben Patienten im UICC-Stadium II, wahrend Patienten mit fortgeschrittenen Gallenblasenkarzinomen nur im Falle der (selten moglichen) Resektion im Gesunden von ausgedehnten Eingriffen profitieren.
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