Anthropologische und ethische Implikationen der Xenotransplantation
2000
Die mit dem Verfahren der Xenotransplantation aus der Sicht der Philosophie verbundenen Fragen betreffen vorrangig solche anthropologischer und ethischer Provenienz1, wobei zwischen beidem ein enger Zusammenhang besteht. Derselbe ist nicht zufalliger Natur: Als Begrundungsdiskurs moralischer Normen ist Ethik auf Anthropologie als philosophische Theorie der Natur des Menschen ruckbezogen; die Frage nach dem, was der Mensch soll, ist nicht ohne die Frage danach, wer er ist, sinnvoll zu behandeln. Im Hinblick auf die Xenotransplantation bedeutet dies, dass auch hier mit anthropologischen Fragen zu beginnen ist. So ist zu klaren, ob die Moglichkeit der Ubertragung tierischer Zellen, Gewebe und Organe2 in den Korper des Menschen anthropologische Grenzen insofern uberschreitet, als zentrale Aspekte der Naturlichkeit, der Wurde und der Identitat des Menschen negativ tangiert sein konnten (10.1). Die Gefahr von Grenzuberschreitungen lasst sich nur durch Grenzziehungen in den Griff bekommen. Dies erfordert neben anthropologischen auch ethische Analysen. Es ist mithin daruber hinaus zu prufen, welche ethischen Fragen das Verfahren der Xenotransplantation im Hinblick auf die Legitimitat der Ziele, die Vertretbarkeit der Mittel und die Hinnehmbarkeit der Folgen aufwirft (10.2).
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