Versuchsfeld Dahnsdorf - 15 Jahre agrarmeteorologische Messungen : Teil 2: Lufttemperatur
2015
Der Mittelwert der Lufttemperatur des Zeitraumes 1998
bis 2012 auf dem Versuchsfeld in Dahnsdorf lag mit
9,5°C deutlich (+0,8 K) uber dem aktuell gultigen Normalwert
(1961/90) der nahe gelegenen DWD-Station
Wittenberg. Keiner der Monate des Gesamtzeitraums
der Dahnsdorfer Messungen war kalter gegenuber dem
des Normalwert-Zeitraumes. Die Differenzen betrugen
zwischen 0,0 K (Juni, Oktober) und +1,6 K (Januar).
Vor allem in den Monaten Januar bis April war eine
deutliche Erwarmung (+1,0 K bis +1,6 K) gegenuber
dem Normalwert-Zeitraum erkennbar. Die Spannweite
der Monatsmittel der Lufttemperatur zwischen den
einzelnen Jahren war erheblich. Sie war besonders
stark in den Monaten Januar (10,5 K) und Dezember
(10,2 K).
Auch die mittleren Tagesmittel der Lufttemperatur verzeichnen
fur die Kalendertage des Zeitraums 1998 bis
2012 uberwiegend eine Zunahme: 262 der 366 Tage
waren warmer gegenuber dem Normalwert-Zeitraum.
Unabhangig davon lassen sich im Jahresgang der Differenzen
zu den Normalwerten Zeitintervalle mit negativen
Differenzen lokalisieren. Das gilt z.B. fur das Zeitintervall
vom 6. bis 20. Oktober, in dem es – uber den
Gesamtzeitraum gesehen – in Dahnsdorf 1,2 K kalter war
als an der Vergleichsstation Wittenberg.
Zwischen den Spannweiten der Tagesmittel eines
Kalendertages und dessen Datum ist ein funktionaler
Zusammenhang erkennbar: Grose Spannweiten (tlw.
> 25 K) im Winter, geringere (tlw. < 10 K) im Sommer.
Ahnliche Aussagen lassen die monatlichen Verteilungen
der 10-Minuten-Mittel der Lufttemperatur zu: Extreme
Spannweiten in den Wintermonaten (z.B. Februar: 40,0 K),
geringere im Sommer: In den Wintermonaten sind sowohl
in ihrer Haufigkeit als auch in ihren Betragen starkere
negative Differenzen zum Monatsmittel zu verzeichnen;
im Sommer treten haufiger und mit groseren Betragen
positive Differenzen auf.
Die Auszahlung der Tage mit Uber- bzw. Unterschreitung
definierter Schwellwerte verzeichnet einen Anstieg
auf dem Versuchsfeld Dahnsdorf. Das gilt sowohl
fur Sommertage (Max. ≥ 25,0°C) und heise Tage (Max.
≥ 30,0°C) als auch fur Frost- (Min. < 0,0°C) und Eistage
(Max. < 0,0°C). Letzteres steht im Widerspruch zu langjahrigen
Trends des Zeitraumes 1951 bis 2010.
Die Lufttemperatur variiert in Abhangigkeit von der
Messhohe. Zwischen 2,0 m und 1,0 m Hohe unterscheiden
sich die Monatsmittel der Lufttemperatur nur geringfugig
(zwischen +0,1 K und +0,2 K). In den Messhohen
2,0 m und 0,2 m differieren sie deutlicher (zwischen
+0,6 K und +0,9 K). In diesem Hohenbereich ist ein
Tagesgang der Temperaturdifferenzen erkennbar: In der
Nacht geringere Temperaturwerte in Bodennahe, am Tag
geringere Werte in 2,0 m Hohe.
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