Kardiale Computertomografie: Pro und Contra der CT-Koronarangiografie

2016 
Die Besonderheit der nichtinvasiven CT-Koronarangiografie (CTA) liegt in der Visualisierung der koronaren Atherosklerose. Sie nimmt damit eine singulare Stellung im Vergleich mit anderen, funktionellen Verfahren ein. Sie ist mittlerweile als diagnostisches Verfahren insbesondere zum Ausschluss von hochgradigen Koronarstenosen gut etabliert. Dank der technischen Entwicklungen gelingt eine robuste Bildqualitat auch bei Patienten mit Tachykardie und Vorhofflimmern. Unverandert schwierig ist die CTA-Diagnostik bei komplexen Koronarbefunden, insbesondere ausgepragter Verkalkung. Folgerichtig ist die Spezifitat der Untersuchung eingeschrankt. Die CT-basierte FFR (fractional flow reserve) soll dies in der Zukunft verbessern. Insgesamt ist die diagnostische Genauigkeit der CTA bei Betrachtung der invasiven Koronarangiografie als Referenzverfahren im Vergleich mit Belastungs-EKG und Myokardszintigrafie uberlegen. Zwei randomisierte Studien, PROMISE und SCOT-HEART, haben kurzlich untersucht, inwieweit dies auch prognostische Vorteile mit sich bringt. Angesichts einer sehr niedrigen Rate an klinischen Endpunkten lies sich kein Unterschied zeigen, wenngleich die Anzahl nicht letaler Myokardinfarkte rucklaufig zu sein schien. Mittlerweile wird die CTA als gleichwertige Alternative zu den nichtinvasiven Funktionstests angesehen. Bei Nachweis von Koronarplaques mussen geeignete therapeutische Konsequenzen gezogen werden, ohne dass eine Uberdiagnostik oder -therapie resultiert. Eine fundierte kardiologische Beurteilung ist deshalb unumganglich.
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