Diversity-Training: Theoretische Grundlagen und empirische Befunde

2015 
Diversity-Training ist eines der am haufigsten eingesetzten Instrumente des Diversity Managements – hinsichtlich seiner Wirksamkeit aber unzureichend erforscht. Um effektive Strategien zur Einstellungsverbesserung fur Diversity-Trainings aus sozialpsychologischen Theorien herzuleiten und empirisch zu uberprufen, untersuchten wir, wie sich subjektiv wahrgenommene Vielfalt von (ubergeordneten) Gruppen auf Einstellungen zwischen Subgruppen auswirkt. Unsere Ergebnisse zeigen, dass wahrgenommene Vielfalt Intergruppeneinstellungen sowohl positiv als auch negativ beeinflussen kann. So zeigten Evaluationen einer Diversity-Kurzintervention und eines eintagigen Diversity-Trainings, dass die Teilnahme an den Interventionen die wahrgenommene Vielfalt innerhalb von Gruppen (z.B. Erwachsenen) erhohte und dies Einstellungsverbesserungen zwischen Subgruppen (Manner vs. Frauen) erklarte. Allerdings zeigten weitere Untersuchungen, dass die Wahrnehmung sozialer Vielfalt auch mit Bedrohungsgefuhlen bei Mitgliedern prototypischer Subgruppen (z.B. heterosexuelle Manner) und Einstellungsverschlechterungen gegenuber weniger typischen Subgruppen (z.B. schwule Manner) einhergehen kann. Wahrgenommene Typikalitat der Subgruppe stellt also eine entscheidende Moderatorvariable dar, welche bestimmt, ob die Betonung von Vielfalt ubergeordneter Gruppen Intergruppeneinstellungen verbessert oder durch Auslosung von Bedrohung verschlechtert. Deshalb untersuchten wir Interventionsmoglichkeiten, um Bedrohungsgefuhle bei Mitgliedern typischer Gruppen (Deutsche ohne Migrationshintergrund) zu reduzieren. Diesen ihre individuellen Abweichungen von der ubergeordneten Gruppe (Deutsche) vor Augen zu fuhren, erwies sich als erfolgreiche Strategie. Diese Mechanismen gilt es, kunftig weiter zu erforschen und auf die Praxis zu ubertragen.
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