ALPENTRANSIT - GUETERZUEGE STATT LKW-KOLONNEN

1996 
Der Bericht weist Massnahmenbuendel zur Foerderung des kombinierten Verkehrs im Alpentransit aus. Der europaeische Strassengueterverkehr verursacht besonders dort, wo er geographisch bedingt auf wenige Transitrouten beschraenkt ist, grosse Umweltprobleme durch Laerm und Emissionen. Die wichtigsten dieser geographischen Barrieren in Europa sind die Alpen, der suedliche Teil des Baltischen Meeres, der britische Kanal, die Pyrenaeen und die Karpaten. Durch die Verlagerung eines groesseren Teils des Gueterfernverkehrs koennten die Umweltprobleme verringert werden. Derzeit werden lediglich 4 Prozent des gesamten Gueterfernverkehrs in Europa im kombinierten Verkehr abgewickelt. Hindernisse, die einer Verlagerung des Guetertransports von der Strasse auf die Schiene entgegenstehen, sind geringe Frequenzen, geringe Geschwindigkeiten und unterschiedliche Infrastrukturen und Auslegungen der Schienennetze, der Terminals, der Schienenfahrzeuge und Waggons sowie der Strassenfahrzeuge. Das groesste Hindernis fuer eine Verlagerung sind die geringen Zugfrequenzen, die wiederum durch die geringen Transportmengen im kombinierten Verkehr bedingt sind. Zudem verhindern die derzeitigen Rahmenbedingungen mit einer Wettbewerbsverzerrung (hohe Infrastrukturkosten und Subventionierung des Strassengueterverkehrs durch nicht gedeckte externe Kosten) zugunsten des Lkw-Verkehrs ein konkurrenzfaehiges Angebot im Schienenverkehr und speziell im kombinierten Verkehr. Ausgehend von den Kriterien oekologischer und sozialer Vertraeglichkeit sowie oekonomischer und verkehrstechnischer Effizienz unter Beruecksichtigung der Verkehrssicherheit muss eine nachhaltige Gueterverkehrspolitik auf den Ebenen Transportvermeidung, Verkehrsverlagerung und Technologiefortschritt ansetzen. Als moegliche preispolitische Massnahmen werden genannt: 1. die Anwendung des derzeit von Oesterreich praktizierten Oeko-Punkte-Systems auch auf andere sensible Regionen und Transitrouten in Europa; 2. ein Modell der Transitgutscheine Bahn-Strasse, bei dem fuer eine bestimmte Anzahl an Guetern, die mit der Bahn transportiert werden, handelbare Gutscheine ausgegeben werden, die bei Lkw-Transitfahrten zu entrichten sind. Durch die sukzessive Reduktion der Ausgabe der Gutscheine fuer den Bahntransport kann der Anteil der Bahn am Modal Split erhoeht und der des Lkw verringert werden; 3. eine leistungsabhaengige Schwerverkehrsabgabe; 4. zusaetzliche Bemautung von Tunnel und Bruecken bei Einfuehrung eines flaechendeckenden Road Pricing; 5. Einfuehrung von durchgehenden Liniengueterzuegen und Harmonisierung der Bestimmungen fuer den Lkw-Verkehr in Europa. Technische Massnahmen zur Foerderung betreffen die Anzahl der Terminals und deren Struktur sowie die Einfuehrung von Liniengueterzuegen nach Fahrplan. Es wird weiters auf die oekologischen und oekonomischen Grenzen der Gueterverkehrsentwicklung eingegangen und die besondere Situation der Alpen erlaeutert. Dargestellt wird die Entwicklung des Gueterverkehrs in Europa, die Rahmenbedingungen der Gueterverkehrsentwicklung, der alpenquerende Gueterverkehr und der Gueterfernverkehr in Oesterreich. Die Wirkungsmechanismen im Gueterverkehr, wie Wirtschaftsentwicklung, Einfluss von Infrastruktur und Verkehrspolitik sowie Kosteneinfluss werden aufgezeigt. Ein Kapitel erlaeutert die Techniken des kombinierten Verkehrs (Rollende Landstrasse, Containerverkehr, Wechselaufbauten, Sattelauflieger, Road-Railer, Direktverladung) und ein weiteres Kapitel das Potential des kombinierten Verkehrs im Transitgueterverkehr durch Oesterreich. (KfV/H)
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