Konzeptanalyse einer stationären und ambulanten psychosozialen familienzentrierten Betreuung in der Neonatologie in Zeiten des G-BA-Beschlusses

2016 
Hintergrund: Die Versorgung Fruhgeborener (FG) hat sich in den letzten Jahrzehnten durch einschneidende medizinische Fortschritte, aber auch auf dem Sektor psychosozialer Betreuung stark gewandelt. Mit dem G-BA-Beschluss erkennt die Politik die Notwendigkeit familienzentrierter Betreuung an. Ziel der Untersuchung: Notwendige zeitliche und personelle Ressourcen an einem Zentrum mit etablierter sektorubergreifender Betreuung zu evaluieren. Methodik: Die Elternberatung/Bunter Kreis betreut FG und kranke Neugeborene (NG) von der Risikoschwangerschaft bis nach Hause mit demselben interdisziplinaren Team. Konzeptanalyse (2011–2014): 1.) Entwicklung der Fallzahlen/ Inanspruchnahme des Betreuungsangebotes 2.) zeitliche Ressourcen, 3.) personelle Ressourcen, 4.) Finanzierung, 5.) okonomische Auswirkungen. Ergebnisse: Vom 1.1.2011–31.12.2014 wurden 441 Falle (2212 vollstationare Falle) beraten. Die Inanspruchnahme durch Familien sehr kleiner FG lag im Mittel (MW) bei 92% (86,4–97,2%). Der zeitliche Aufwand ist bei Kindern mit angeborenen Fehlbildungen am hochsten: Median 13,8 Stunden (h), sehr kleine FG: 11,2 h. Entlassung und ambulante Betreuung beanspruchen die meiste Zeit: Median 7,3 (0–42,5) h. Mit MW 3,1 Vollzeitpflegekraften (mehrere Teilzeitkrafte), konnen MW 48 Familien/Quartal betreut werden. Komplexe Falle wurden durch Krankenkassen teilfinanziert (erfolgreiche Antrage sozialmedizinische Nachsorge: MW 92,7 (79,6–97,7)%). Schlussfolgerung: Die psychosoziale Betreuung sehr kleiner Fruhgeborener wird gut von den Eltern angenommen und liegt zeitlich in einem uberschaubaren Rahmen.
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