Vergleichende Analyse intraokularer Druckwerte zwischen Fremd- und Eigenapplikation topischer Antiglaukomatosa bei stationärem Tagestensioprofil

2014 
Hintergrund: Die richtige Tropfenapplikation hat bedeutenden Einfluss auf den Therapieerfolg beim Glaukom. Individuelle Einschrankungen wie hohes Lebensalter, Visus- und Gesichtsfeldbeeintrachtigungen sowie Haufigkeit der Tropfengabe konnen eine richtige Tropfenapplikation und Compliance des Patienten beeintrachtigen. Ziel unserer Studie war es, die Auswirkungen auf die intraokularen Augeninnendruckwerte (IOD) bei eigener Tropfengabe durch den Patienten unter Berucksichtigung moglicher beeintrachtigender Faktoren im Vergleich zur Applikation durch geschultes medizinisches Personal zu analysieren. Material und Methoden: Prospektive Analyse von 123 Patienten mit chronischem Offenwinkelglaukom, die sich zwischen 2009 und 2012 zum 72-stundigen Tagestensioprofil (TTP) in unserer Klinik vorstellten. Innerhalb der ersten 24 Stunden erfolgte die Tropfenapplikation durch den Patienten (ET), in den nachfolgenden 48 Stunden (Auswertung der letzten 24 Stunden) durch geschultes medizinisches Personal (FT). Veranderungen der mittleren Tagesdruckwerte (MTD) und Tagesdruckschwankungen (TDS) bei ET und FT wurden analysiert. Ausgangsaugeninnendruck, Gesichtsfeldbeeintrachtigung, Visus, Alter, gesundheitlicher Allgemeinzustand und Haufigkeit der Tropfengabe wurden als compliancebeeintrachtigende Faktoren berucksichtigt und die Ergebnisse statistisch ausgewertet. Ergebnisse: Generell zeigen sich vergleichbare mittlere Tagesdruckwerte (MTD) zwischen eigener und fremder Tropfenapplikation. Bei einem Ausgangs-IOD ≥ 11 mmHg profitierten zwischen 19,2 und 43,9 % der Patienten von einer Senkung des MTD unter den Normaldruck (15,5 mmHg) durch FT. Die TDS zeigen im Allgemeinen eine Senkung um − 0,5 mmHg durch FT. Durch FT wurden die TDS insbesondere bei Patienten mit niedrigem Ausgangsvisus (− 0,8 mmHg) und 2-maliger Tropfengabe pro Tag (− 0,75 mmHg) positiv beeinflusst. Daruber hinaus zeigen 27,6 % der Patienten eine Senkung der TDS unter 5 mmHg durch FT. Schlussfolgerung: In diesem Kollektiv zeigt die Form der Tropfenapplikation keine Beeinflussung auf den MTD. Einen positiven Einfluss auf die TDS hat FT im Allgemeinen sowie bei niedrigem Visus ≤ 0,1 sowie 2-maliger Tropfengabe. Die hier durchgefuhrte Form des TTP scheint zur Evaluierung individueller Faktoren, welche die Therapieeffizienz beeinflussen, geeignet. Inwiefern FT bei einem bestimmten Patientenkollektiv anhand einer gezielten Einordnung beeinflussender Faktoren den Therapieerfolg positiv beeinflussen kann, mussen weiterfuhrende Studien zeigen.
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