Bestimmung der hyperkapnischen Atemantwort bei postmenopausalen Frauen im Vergleich zu Männern.

Einleitung: Die hyperkapnische Chemosensitivitat (HCVR) scheint eine entscheidende Rolle in der Genese der Cheyne-Stokes-Atmung bei herzinsuffizienten Patienten zu spielen (Pradisponierende Faktoren: mannliches Geschlecht & hohes Alter). Weiterhin sind zyklusabhangige Schwankungen der HCVR mit einer Zunahme in der lutealen Phase des Menstruationszyklus beschrieben, was auf den erhohten Progesteronspiegel in dieser Phase zuruckgefuhrt wird. Da bei postmenopausalen Frauen der Progesteronspiegel regredient ist, ist es denkbar, dass auch die HCVR abnimmt. Fragestellung: Ist bei postmenopausalen Frauen uber 60 Jahren der HCVR signifikant niedriger als bei altersentsprechenden Mannern? Methode: Zur automatischen und standardisierten Messung und Bewertung der HCVR wurde das Marburger-Atemantwort-Messungs-System entwickelt. Dabei handelt es sich um eine modifizierte Ruckatmungsmethode nach Read. Bei der Bestimmung der hyperkapnischen Atemantwort wird untersucht, ob eine CO2-Exposition zu einem adaquaten Anstieg des Atemminutenvolumens (AMV) fuhrt. Die Darstellung und Berechnung der Atemantwort erfolgt, indem das AMV zu Beginn der Reaktion gegen den endexspiratorischen CO2 (ETCO2) aufgetragen wird. Nachfolgend wird eine lineare Regressionsgerade berechnet, welche als Mas fur die HCVR definiert ist. Ergebnisse und Interpretationen: Es wurde fur postmenopausale Frauen uber 60 Jahre eine signifikant niedrigere hyperkapnische Atemantwort gemessen als fur altersentsprechende Manner. Die aufgestellte Hypothese konnte somit bestatigt werden. Daruber hinaus zeigte sich bei den Frauen ein signifikant niedrigeres ETCO2 bei AMV=0. Dies bedeutet, dass Frauen in der Postmenopause zwar eine erniedrigte HCVR aufweisen, aber bereits bei niedrigeren ETCO2-Werten beginnen, das AMV zu steigern. Dennoch wird das AMV der Manner von ihnen zu keinem Zeitpunkt ubertroffen, da sie von einem tendenziell niedrigeren Ruhe-AMV-Niveau aus beginnen.