Risiko des Auftretens eines klinisch symptomatischen Knochenmarködems nach arthroskopischer Meniskusteilresektion

2015 
Hintergrund: Ein Knochenmarkodem (KMO) in der Magnetresonanztomografie (MRT) im Bereich des Kniegelenks ist ein haufig sichtbarer Befund unterschiedlicher ursachlicher Pathologie. Inwiefern vorhandene Kniegelenkbeschwerden mit dem Vorliegen eines KMO korrelieren, ist bis dato nicht vollstandig geklart. Nach arthroskopischer Meniskusteilresektion, bei Vorliegen eines entsprechenden Meniskusschadens ohne Begleitpathologien, kommt es nicht selten vor, dass Patienten postoperativ uber persistierende bzw. progrediente Beschwerden klagen. Ziel dieser prospektiven, klinischen Studie war es daher, zu untersuchen, inwiefern postoperative, typische Beschwerden mit dem Auftreten eines KMO in Zusammenhang zu bringen sind und welche therapeutischen Konsequenzen sich daraus ergeben konnten. Patienten/Material und Methoden: Zu diesem Zweck wurde bei 150 konsekutiv ausgewahlten, nicht voroperierten Patienten mit praoperativ kernspintomografisch nachgewiesener Meniskuslasion ohne weitere Begleitpathologie sowie ohne praoperatives KMO eine arthroskopische Meniskusteilresektion durchgefuhrt. Die postoperative Nachbehandlung wurde mit zunachst 2–3-tagiger Schonung und anschliesend zugigem Belastungsaufbau durchgefuhrt. Auf den Gebrauch von Gehstocken wurde bewusst verzichtet. Zur postoperativen Analgesie wurde Diclofenac fur insgesamt 3 Tage in der Dosierung von 50 mg 3-mal taglich verabreicht. Der Fadenzug sowie eine klinische Kontrolluntersuchung erfolgten an Tag 8 postoperativ. Durch Analyse des IKDC-Scores (International Knee Documentation Committee) sowie der visuellen Analogskala (VAS) praoperativ und 6 Wochen postoperativ wurde das pra- und postoperative Befinden der Patienten quantifiziert. Sechs Wochen postoperativ erfolgte die klinische Kontrolluntersuchung des betroffenen Kniegelenks und bei entsprechender Beschwerdesymptomatik die Durchfuhrung eines Kontroll-MRTs. Bei spezifischen Beschwerden vor dem festgelegten Zeitraum wurde die Kernspintomografie entsprechend vorgezogen. Ergebnisse: Im postoperativen Verlauf kam es bei 11 der 150 Patienten (7,3 %) zu progredienten Beschwerden mit belastungsabhangigen Schmerzen sowie zusatzlichem Ruhe- und Nachtschmerz. Bei allen 11 untersuchten, symptomatischen Patienten war ein postoperatives Knochenmarkodem kernspintomografisch nachweisbar (100 %). Es besteht eine signifikante Korrelation mit dam weiblichen Geschlecht sowie der Altersgruppe zwischen 70 und 79 Jahren (p  Schlussfolgerung: Bei 11 der 150 Patienten mit postoperativ signifikanter Schmerzzunahme wie auch signifikanter Verschlechterung der Funktionalitat war kernspintomografisch postoperativ ein KMO nachweisbar, welches praoperativ nicht vorhanden war. Insofern sollte bei progredienten Beschwerden postoperativ eine zeitnahe MRT-Untersuchung zum Ausschluss eines KMO durchgefuhrt werden, um dann ggf. die weitere Therapie anzupassen.
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