Der palliative Behandlungsplan als Entscheidungsbasis zwischen palliativer und notfallmedizinischer Behandlung

2011 
Krisenhafte Situationen am Ende des Lebens fuhren oft zur Einweisung ins Krankenhaus. Damit werden Betroffene aus der gewohnten Umgebung gerissen und die Sicherung der Betreuungskontinuitat wird bedeutend erschwert. In vielen Fallen ist dies mit einer hohen Belastung fur die PatientInnen verbunden, einer Aktivierung des Notarztsystems und einer Hospitalisierung, ohne dass sich daraus ein erkennbarer Nutzen feststellen lasst. Haufig leiten solche Krisen den Sterbeprozess ein. Vorausschauende Planung am Lebensende kann diesen Situationen in angemessener Weise vorbeugen und zu hoher Zufriedenheit bei PatientInnen, ihren Familien und den Betreuenden fuhren. Oft stellt sich die Frage: Steht in der gegebenen Situation die Belastung, die mit weiteren Krankenhausaufenthalten oder mit bestimmten medizinischen Masnahmen verbunden ist, in einem angemessenen Verhaltnis zum moglichen Nutzen dieser Masnahmen? Der "Palliative Behandlungsplan" kann als ein Instrument fur vorausschauende Planung am Lebensende an die komplexen Betreuungssituationen angepasst werden. Gemeinsam von Arzt/Arztin und Betreuungspersonen ausgefullt, kann er dazu beitragen, akut auftretende Probleme durch Masnahmen am Betreuungsort rasch und befriedigend zu losen. Wird trotzdem notarztliche Hilfe gebraucht, so kann sich das Notfallteam dank der schriftlich vorliegenden Informationen rasch ein Bild uber die aktuelle Lage verschaffen und an die Situation angepasst agieren. Das schliest mit ein, dass Notfallteams auch in der palliativen Therapie kompetent sein mussen. Damit kann der "Palliative Behandlungsplan" die Betreuenden darin unterstutzen, PatientInnen bis zuletzt in der gewohnten Umgebung gut zu versorgen.
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