Akuter Grand mal-Anfall unter antiarrhythmischer Therapie mit Adenosin

2003 
Bei einem 41-jahrigen Patienten mit einer supraventrikularen Tachycardie kam es unter antiarrhythmischer Therapie mit Adenosin (Adrekar®) zu einem Grand mal-Anfall. Der Patient hatte keine zentralen Krampfanfalle in der Vorgeschichte. Nach der Aufnahme auf die Intensivstation wurde der Patient primar wegen eines Druckgefuhles in der Brust mit Morphin versorgt und spurte darunter eine deutliche Besserung der Beschwerden. Die circa 5–10 min spater begonnene intravenose antiarrhythmische Therapie mit zuerst 6mg und circa 3–5min spater 9mg Adenosin blieb bis auf ein Warmegefuhl ohne Nebenwirkung. Nach Injektion weiterer 12mg Adenosin mit einem zeitlichen Abstand von circa 3–5min kam es zu einem kurzzeitigen (ungefahr 5–10s) Grand mal-Anfall und ausgepragtem Flush an der gesamten sichtbaren Korperoberflache. Der Patient war post-iktal sofort wieder gut kontaktfahig und orientiert. 28 Stunden spater entwickelte der Patient die Symptome eines Pradelir und wurde von der Intensivstation in eine psychiatrische Abteilung verlegt. Im weiteren Verlauf wurde die Diagnose eines chronischen Alkoholabusus gestellt. Aufgrund des zeitlichen Zusammenhanges mit der Adenosin-Injektion und dem Profil des Anfalles muss das Medikament als auslosender Faktor diskutiert werden, wobei der Alkoholabusus ein pradisponierender Faktor fur einen Krampfanfall sein kann.
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