Pathogenese der Legionelleninfektion
2003
Legionellen sind Gram-negative Bakterien, die im Suswasser als intrazellulare Parasiten von Protozoen vorkommen. Nach Inhalation besiedelt das Bakterium Alveolarmakrophagen und alveolare Epithelzellen der Lunge. Beim Menschen kann insbesondere die Spezies Legionella pneumophila die Legionarskrankheit, eine schwere Pneumonie, auslosen, die oft einen Funktionsverlust der Lunge zur Folge hat. In den letzten Jahren wurde eine Reihe von bakteriellen Faktoren beschrieben, die die intrazellulare Vermehrung und Virulenz fordern. Unter diesen befindet sich das Typ-II-Protein-Sekretionssystem Lsp von L. pneumophila, das hydrolytische Enzyme, wie z.B. die Zink-Metalloprotease, saure Phosphatasen, Phospholipasen A und Lysophospholipasen A transportiert. Im Moment ist noch nicht vollstandig geklart,welche dieser exportierten Faktoren die eigentlichen Effektoren von intrazellularer Vermehrung und Virulenz sind.Phospholipase- Aktivitat wurde bei Bakterien (z.B. Pseudomonas aeruginosa, Listeria monocytogenes, Yersinia enterocolitica) als einer der masgeblichen Pathogenitatsfaktoren charakterisiert. Somit konnte die Phospholipase- A-Aktivitat von L. pneumophila z.B. uber die Zerstorung von alveolarem Lungenepithel, Alveolarmakrophagen und Lungensurfactant zur Pathogenese einer Legionelleninfektion beitragen. Die Forschungsvorhaben der Nachwuchsgruppe „Pathogenese der Legionelleninfektion“ haben zum Ziel, neue Pathogenesemechanismen von Legionellen zu charakterisieren und sollen gleichzeitig versuchen, neue Therapiemethoden uber die Inhibition von hydrolytischen Enzymen zu etablieren.
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