Die objektiven Veränderungen der Netzhaut bei Belichtung

1929 
Die Netzhaut erfahrt unter der Einwirkung des Lichtes eine Reihe objektiv nachweisbarer Veranderungen, durch die es im allgemeinen moglich wird, die vor der Herstellung des Praparates belichtet gewesene Netzhaut („Hellnetzhaut“) von jener eines dunkelgehaltenen Tieres („Dunkelnetzhaut“) zu unterscheiden. Die mannigfach verschiedenen Auserungsformen der Licht Wirkung, die hier zur Beobachtung kommen, ordnet man zum Zwecke der Darstellung am einfachsten wohl so in 4 Gruppen ein, das man die Methoden ihres Nachweises als bestimmend zugrunde legt. In die erste Gruppe waren dann diejenigen Netzhautveranderungen zu rechnen, die unmittelbar auf chemischem Wege nachweisbar sind, wie die Anderung der chemischen Reaktion der Gesamtnetzhaut und die Verschiedenheit der Farbbarkeit einzelner ihrer Elemente im histologischen Farbe verfahren. Die zweite Gruppe hatte die im mikroskopischen Praparat erkennbaren Formund Lageanderungen gewisser Strukturelemente der Netzhaut, die sog. retinomotorischen Erscheinungen, zu umfassen. Den photochemischen Veranderungen im weiteren Sinne waren in der dritten Gruppe die Vorgange der Bleichung der retinalen Farbstoffe (Sehpurpur, Sehgelb) anzureihen, deren qualitative und quantitative Analyse die Verwendung spektrometrischer Methoden erfordert. Fur die vierte Gruppe endlich verblieben die als Ausdruck gewisser durch das Licht ausgeloster Tatigkeits Vorgange zu bewertenden, nach Art der Aktions-strome am Auge nachweisbaren elektromotorischen Wirkungen1.
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