Die Ansprache der Bodenart nach Bodenschätzung im Vergleich mit der Bodenartenansprache nach Bodenkundlicher Kartieranleitung (KA 5)
2017
Die Ansprache der mineralischen Korngrosenzusammensetzung (Bodenart) des Feinbodens nach der Bodenschatzung weist eine eigene Nomenklatur auf, die sich deutlich von derjenigen der Bodenkundlichen Kartieranleitung (KA 5) unterscheidet. Bei der analytischen Korngrosenbestimmung der Bodenschatzung werden abschlammbaren Teilchen (< 0,01 mm), Staubsand (0,01 bis < 0,05 mm), Feinsand (0,05 bis < 0,1 mm) sowie Grobsand (0,1 bis < 2 mm) unterschieden. Die praktische Ansprache im Gelande wird von Generation zu Generation tradiert und insbesondere durch die Profilbeschreibungen der Musterstucke dokumentiert. Eine klare Beschreibung der im Feld angesprochenen Bodenarten nach Bindigkeit, Formbarkeit, Kornigkeit und weiteren Erkennungsmerkmalen sowie Angaben der Fraktionen nach Masse-% fehlen. Zwar ist die Ansprache der Bodenart des Feinbodens nach der Bodenschatzung nicht beliebig, aber oft zu unprazise, um einen einheitlichen Ubersetzungsschlussel in die moderne Nomenklatur zu gewahrleisten. Dies erschwert die bodenkundliche Auswertung der Bodenschatzung. Die Bodenart wurde ursprunglich analytisch nach Kopecky ermittelt, wahrend sie heute nach Kohn bestimmt wird. Modern wird nach den Fraktionen Ton (< 0,002 mm), Schluff (0,002 bis < 0,063 mm) und Sand (0,063 bis < 2 mm) bzw. den entsprechenden Unterfraktionen unterschieden. Lediglich bei der Analyse der Musterstucke werden noch die abschlammbaren Teilchen bestimmt. Diese spielen eine Rolle, um die Bodenart des Klassenzeichens des Acker- bzw. Grunlandschatzungsrahmen fur das gesamte Bodenprofil anzusprechen. Allerdings kann nicht rein schematisch von den acht moglichen mineralischen Bodenarten des Klassenzeichens auf die abschlammbaren Teilchen des Feinbodens eines Horizontes innerhalb des Bodenprofils geschlossen werden. Der Bestimmung der Bodenart kommt eine besondere Bedeutung zu. Aus diesem Grund ist es von Vorteil, nicht nur die Musterstucke bodenanalytisch auf ihre Korngrosenverteilung zu untersuchen, sondern auch fur die Vergleichsstucke die Bodenarten sowohl im Sinne der Bodenschatzung als auch der Bodenkunde anzugeben. Dadurch konnen wichtige Informationen zur Ansprache der Boden fur nichtsteuerliche Zwecke gewonnen werden. Innerhalb der Bodenschatzung ist es notwendig, sich intensiv mit der eigenen Ansprache der Bodenart des Feinbodens im Vergleich zur modernen Ansprache der Bodenart zu beschaftigen, um Gesetzmasigkeiten und Unzulanglichkeiten kennenzulernen und aufzuarbeiten.
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