Das Herbar Digital Referenzmodell zur Digitalisierung von Herbarbelegen.

2012 
Das Herbar Digital Referenzmodell wurde entwickelt, um zur Kostenreduktion der Digitalisierung von Herbarbelegen beizutragen. Die Digitalisierung liefert u. a. einen wichtigen Beitrag zur Biodiversitat in Waldern, da sie die Basis empirischer Befunde uber Verbreitung, Entwicklung und Bestand von Pflanzen darstellt. Im vorliegenden Beitrag wird der Aufbau des Herbar Digital Referenzmodells dargelegt und skizziert, wie es eine Volldigitalisierung in angemessenem Zeitund Budgetrahmen ermoglichen kann. Der praktische Einsatz der im Referenzmodell dargestellten Ablaufe fuhrte zu Digitalisierungskosten i. H. v. ca. 1€ pro Digitalisat, im Vergleich zu durchschnittlich etwa 13€. Die Realisierbarkeit von Digitalisierungsvorhaben ruckt damit in einen wirtschaftlich umsetzbaren Rahmen. 1. Motivation und Zielsetzung Die Variabilitat unter lebenden Organismen und die okologischen Komplexe, zu denen sie gehoren, werden als Biodiversitat bezeichnet [VN92]. Diese stellt einen entscheidenden Faktor fur die Funktionstuchtigkeit von Okosystemen dar, welche fur den Menschen existenziell sind [GR06]. Der Schutz der Biodiversitat ist eine wichtige Aufgabe der Forstwirtschaft, wobei die kartografische Erfassung der Biodiversitat in Waldern eine entscheidende Rolle einnimmt [EU05]. Aufschlusse uber die geografische Verteilung von Pflanzen konnen Herbarbelege geben. Diese bestehen aus konservierten Pflanzen, die auf Papierbogen montiert und in einem so genannten Herbarium gelagert werden. Zu jedem Herbarbeleg werden Meta-Informationen wie die Pflanzenart und -gattung, der Name des Sammlers sowie der Fundort aufgenommen und schriftlich auf dem Herbarbeleg notiert. Weltweit werden zurzeit etwa 500 Millionen dieser Belege unter wissenschaftlichen Bedingungen verwaltet [JKSP07]. Fur die Ableitung empirischer Befunde uber Verbreitung, Entwicklung und Bestand von Pflanzen bedarf es der vollstandigen Digitalisierung der Herbarbelege. Diese scheitert zurzeit an den Kosten, die weltweit auf 10 Milliarden US$, also 20 US$ pro Beleg, geschatzt werden [JKSP07]. Das Herbar Digital Referenzmodell (HDRM) betrachtet die Herbarbeleg-Digitalisierung aus prozessua-
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