Das Spezifische der Psychoedukation in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung aus historischer Sicht

2015 
Mit den Patienten in einen vertraulichen Dialog zu treten, war schon immer ein Grundpfeiler des arztlich-therapeutischen Handelns. Hierbei standen lange Zeit anleitende und „belehrende“ Ausfuhrungen im Vordergrund. Im Rahmen eines paternalistischen Behandlungsverstandnisses hatten die Patienten zu befolgen, was der studierte Medicus ihnen verordnete. Eine Aufklarung im Sinne der heutigen Psychoedukation ware undenkbar gewesen, denn die Preisgabe des professionellen Wissensvorsprunges mit partnerschaftlicher Einbeziehung der Betroffenen in die diagnostische Entscheidungsfindung und Behandlungsplanung hatte die Sorge heraufbeschworen, dadurch an Ansehen und Autoritat zu verlieren. Durch den hoheren Bildungsgrad der Menschen und die exponentielle Zunahme moderner Therapieverfahren hat sich die Situation diametral verandert. Nur durch die partizipative Einbeziehung der Erkrankten mit optimaler Forderung ihrer Selbstwirksamkeitskrafte kann es gelingen, das heutige Potential an modernen Behandlungsmoglichkeiten, vor allem in der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, richtig auszuschopfen.
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