Evidenzlage zur minimalinvasiven Chirurgie beim Ösophaguskarzinom

2014 
Die Chirurgie gilt unverandert als Therapie der Wahl bei resektablen Karzinomen des Osophagus. Eingriffe an der Speiserohre stellen jedoch anspruchsvolle Operationen dar, die mit einer relevanten Morbiditat und Mortalitat assoziiert sind. Hinzu kommt, dass die betroffenen Patienten haufig simultane Komorbiditaten und einen schlechten Ernahrungszustand aufweisen. Ziel der minimalinvasiven Chirurgie (MIC) ist die Minimierung des chirurgischen Traumas, insbesondere im Bereich des Thorax mit einer konsekutiven Reduktion der (pulmonalen) Komplikationsrate und Mortalitat ohne Kompromittierung der onkologischen Qualitat. Seit Einfuhrung der minimalinvasiven Osophagusresektion vor knapp 20 Jahren hat sich diese in einigen Zentren weltweit als Therapie der Wahl etabliert. Sie ist sicher durchfuhrbar und liefert bei hoher Expertise exzellente Ergebnisse. In der einzigen bisher publizierten prospektiven randomisierten Studie zeigte sich eine signifikante Reduktion der pulmonalen Komplikationsrate bei vergleichbarer Mortalitat und onkologischer Radikalitat. Diese uberzeugenden Ergebnisse konnten jedoch durch die Mehrzahl der Studien nicht in dieser Deutlichkeit bestatigt werden. Als Vorteile fanden sich hier insbesondere ein geringerer Blutverlust und ein kurzere Hospitalisierung bei langerer Operationsdauer. Eine abschliesende Bewertung der minimalinvasiven Osophagusresektion ist aufgrund der Modifikationen der chirurgischen Technik, der Patientenselektion und der Heterogenitat der Studien schwierig. Die unkritische, flachendeckende Anwendung kann anhand der aktuellen Evidenz nicht empfohlen werden. Bei entsprechender Expertise und ausgewahlten Patienten sind jedoch Ergebnisse, die mindestens der offenen Chirurgie vergleichbar sind, zu erreichen.
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