Musik: Der blinde Fleck der Politikwissenschaft

2015 
Die Befassung mit der Musik und ihren Texten in einem politikwissenschaftlichen Rahmen ist bisher in der Forschung marginal. Musik als standiger Begleiter des Alltags ist eine alte und allgegenwartige Kunstform und besitzt eine starke inhaltliche Aussagekraft uber die Zeit, in der das Stuck erscheint. Mithilfe des „New Historicism“ aus den Literaturwissenschaften wird in dieser Arbeit auf die inner- und ausertextuelle Realitat eines Musikwerks von Walther von der Vogelweide eingegangen und dabei ein erhellender Blick auf die Entstehungszeit des Liedes kreiert. Dabei werden die Umstande, in denen sich der Musiker befindet, einer neuen Prufung unterzogen, wobei die Analyse nicht linear (vom Anfang bis zum Ende des Lieds) erfolgt, sondern sich auf Detailaspekte des Textes (einzelne Begriffe, Passagen, Aussagen, …) fokussiert. Dieser Blick fur das „wilde Detail“ im Stuck ermoglicht dem Forscher eine Neucharakterisierung der Triade: Kunstler, Musikstuck, Umfeld; und fuhrt so zu Erkenntnisgewinn, der in diesem Fall der heutigen „romantischen Vorstellung“ des „anti-kapitalistischen und hungernden Sangers“ als einzig wahren Kunstler, entgegentritt. Dabei aber auch zugleich das Gegenteil nicht ausschliest. Mithilfe einer dualen Kontextualisierung (Umfeld und Autor) werden Orte ausgemacht, in diesem Fall „Zentren der Macht“, die es ermoglichen ein anderes Verstandnis von Musik, innerhalb der Zeit Walthers, zu erkennen. Diese Forschungsarbeit legt nahe, dass der Wert fur die Politikwissenschaft, sich mit Musik zu befassen, ein erheblicher ist, und schlussendlich ganzlich neue Erkenntnisse uber den jeweiligen Forschungszeitrahmen bringen kann.
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