Risikomanagement in der Herzchirurgie

2021 
Punitive Fehlerahndungssysteme, wie sie heute noch im klinischen Alltag nur allzu oft Verwendung finden, sind nachgewiesenermasen nicht risikoreduktiv. Moderne Ansatze unter Berucksichtigung anderer Vorreiterdisziplinen in Sachen Risikoreduktion und Risikomanagement, wie z. B. die Luftfahrt, konnen Wege fur neue, effektive Herangehensweisen bereiten. Was umfasst das moderne Risikomanagement, und wie soll mit dem Risikofaktor Mensch umgegangen werden? Sichtung gangiger Literatur aus verschiedenen Bereichen des Themenkomplexes, Darlegung der Grundlagen eines modernen Umgangs mit Risiken und dem Faktor Mensch sowie Anregung fur Denkanstose bezuglich neuer risikoreduktiver Verfahren. Punitive Fehlersysteme sind heute noch weitverbreitet. Sie bieten nachweislich keinen risikoreduktiven Effekt und sind heutzutage nicht mehr zeitgemas. Bereits seit den 1980er-Jahren beschaftigt man sich in der Medizin, auch der Herzchirurgie, mit dem Themenkomplex Risikoreduktion und Risikomanagement. Resultierend daraus wurde eine Vielzahl von Risikoevaluationstools, wie Risk-Scores (EuroSCORE, Society of Thoracic Surgeons [STS] Score), Checklisten und Auflagen, eingefuhrt und erfolgreich angewendet. Vorreiterdisziplinen, wie die Luftfahrt, zeigen aber deutlich, dass der Risikofaktor Mensch ein zentrale Schlusselrolle im Risikomanagement, aber auch in der Risikoreduktion einnimmt. Moderne Ansatze wie Crew Resource Management, Teambildung und interdisziplinare Kommunikation sowie Grundkenntnisse in der Fehlerentstehung selbst eroffnen neue Zukunftsaussichten und konnen es ermoglichen, den Faktor Mensch bis zu einem gewissen Grad zu kontrollieren bzw. als eigenes risikoreduktives Tool einzusetzen.
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