Was ist bei der Psychopharmakotherapie älterer Patienten zu beachten?: Gerontopsychiatrie

2014 
A ls ursachliche Risikofaktoren fur unerwunschter Arzneimittelwirkungen (UAW) bei alteren Patienten sind vor allem veranderte Sto wechselprozesse, insbesondere der Leber, der Niere und auch des zentralen Nervensystems zu nennen, welche Pharmakokinetik und -dynamik teils erheblich beein ussen konnen. Des Weiteren konnen die hau gen somatischen Komorbiditaten die Vulnerabilitat fur UAW weiter erhohen und die mit den korperlichen Erkrankungen o assoziierte Polypharmazie zusatzlich ein breites Spektrum an pozentiellen Interaktionen verursachen. Die erhohte Pravalenz von UAW in der Gerontopsychiatrie obliegt einer Reihe von Risikofaktoren. Im Rahmen der veranderten Sto wechsellage des Korpers sind Abbau und Ausscheidung der Wirksto e uber Leber und Niere reduziert, was eine langere (aktive) Verweildauer im Organismus nach sich zieht. Der Korperfettanteil ist im Alter, bei reduziertem Wasserund Muskelanteil relativ erhoht, was bei den lipophilen Psychopharmaka fur ein erhohtes Verteilungsvolumen und in der Folge ebenfalls fur eine langere Verweildauer im Korper sorgt. Zusatzlich konnen veranderte Gegebenheiten im ZNS selbst, wie zum Beispiel veranderte Neurotransmittersynthese, Rezeptordichte und Neuronenanzahl, zu einer abweichenden Wirkung der Psychopharmaka fuhren. Somatische Komorbiditaten konnen Einschrankungen der Leberund Nierenfunktion verstarken und weiterhin auch durch Vorschadigung anderer Organsysteme fur eine erhohte Sensibilitat gegenuber pharmakologischen E ekten sorgen. Bei den o multipel erkrankten Patienten und der damit meist verbundener Behandlung mit einer Vielzahl verschiedener Medikamentenklassen, sehen sich die behandelnden Arzte zu© O cs ka y M ar k / F ot ol ia .c om
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