„Alles Ruinen hier, die Häuser und die Körper…“ (Un-)Männliche Körper und Identitäten in Christian Krachts „Faserland“ und Helmut Kraussers „Fette Welt“

2013 
Zusammenfassung Mein Aufsatz fokussiert auf die (De-)Konstruktion mannlicher Korper und Identitaten in Christian Krachts Roman „Faserland“ (1995) und Helmut Kraussers Roman „Fette Welt“ (1992) in Ruckbezug auf Judith Butlers in „Korper von Gewicht“ entworfener Theorie, welche die Materialisierung von (Geschlechts-)korpern eng mit Subjektivierungsprozessen zusammendenkt. Krachts namenloser Protagonist ist weder durch seine Identitat noch durch seinen Korper eindeutig als mannlich definiert. Sein Scheitern, eine Identitat oder wenigstens Liebe, Freundschaft und Anerkennung zu finden, endet in einem angedeuteten Selbstmord. Im Vergleich zum Protagonisten aus „Faserland“ hat der Protagonist namens Hagen in „Fette Welt“ mehr Erfolg bei dem Versuch, eine mannliche Subjektposition zu besetzen. Hagen ist ein obdachloser Poet, der sich bewusst dafur entschieden hat, abseits der burgerlichen Gesellschaft zu leben. Sein vormals dreckiger und kranker Korper transformiert sich im Laufe des Romans symbolisch von einem Schwein zu einem Elefanten und durchlauft somit eine Reinigung. Der Korper in „Faserland“ ist unfahig zur Veranderung und wird als schwach und offen wahrgenommen, wahrend Hagens Korper letztendlich fahig zur Transformation in einen neuen, stabileren, den hegemonialen Mannlichkeitsnormen entsprechenden ist, der zugleich eine stabile mannliche Identitat (oder, in Butlers Worten, Intelligibilitat) garantieren kann. Schlagworter: Literarische Korper; Korper von Gewicht; Hegemoniale Mannlichkeit; Christian Kracht; Helmut Krausser.
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