Bluthochdruck: Dunkelziffer — Behandlungsbedürftigkeit?

1990 
In den westlichen Industrielandern leiden 15–20% aller Erwachsenen an einer arteriellen Hypertonie. Rechnet man die sog. Grenzwerthypertonie noch hinzu, so sind es sogar etwa 30%. Bis in die Mitte dieses Jahrhunderts war die grose klinische Bedeutung dieser Erkrankung kaum bekannt. Das die Dunkelziffer zur damaligen Zeit sehr hoch war, ist deshalb nicht uberraschend. Erst nachdem der ungunstige Einflus eines erhohten Blutdruckes auf die Lebenserwartung des Menschen eindeutig nachgewiesen war, wuchs das Bewustsein fur den Krankheitswert der arteriellen Hypertonie. Die Therapie dieser Erkrankung gewann damit eine zunehmende Bedeutung. Gleichzeitig stellte sich jedoch die Frage nach der Therapieeffizienz und nach der Behandlungsbedurftigkeit der arteriellen Hypertonie, insbesondere der leichtgradigen Hypertonieformen. Obwohl seit den 60er Jahren eine Reihe gros angelegter Studien existiert, ist die Frage nach der Behandlungsbedurftigkeit bis heute nicht eindeutig geklart. Im folgenden soll eine Ubersicht gegeben werden uber die Entwicklung der Dunkelziffer in den letzten Jahrzehnten sowie uber die Therapierichtlinien, die sich aus den grosen Hypertoniestudien ergeben haben. Die Einteilung des Schweregrades der Hypertonie folgt dabei der Definition durch die WHO (Abb. 1).
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