Differenzielle Aspekte der Wirksamkeit einer verhaltensmedizinischen Mikro-Intervention bei nicht-kardialem Brustschmerz. Eine Analyse der Anwendbarkeit

2016 
Hintergrund Brustschmerzen ohne kardiopathologisches Korrelat (nicht-kardiale Brustschmerzen, NCCP) sind mit deutlichen emotionalen und funktionellen Beeintrachtigungen assoziiert. Die reine arztliche Ruckversicherung uber unauffallige kardiopathologische Befunde hat sich als nicht ausreichend erwiesen um Betroffene langfristig zu beruhigen. Entsprechende psychologische Interventionen haben sich bislang grundsatzlich als wirksam erwiesen, die Befundlage zu Mikro-Interventionen ist jedoch uneinheitlich. Aspekte der differenziellen Wirksamkeit sind bislang nicht untersucht, zu erwarten ist ein moderierender Einfluss der subjektiven Ruckversichertheit nach Ruckmeldung unauffalliger Befunde, welche im Verlauf haufig deutlich absinkt. Zielsetzung Eine auf Krankheitsreprasentationen und Bewaltigungsstrategien ausgerichtete verhaltensmedizinische Mikro-Intervention wurde entwickelt und in einem randomisiert-kontrollierten Studiendesign hinsichtlich ihrer differenziellen Wirksamkeit evaluiert. Diskussion Die Intervention zeigte keine generelle Wirksamkeit, dennoch verdeutlichen die Ergebnisse die Bedeutung eines selektiven Angebots psychologischer Interventionen bei NCCP, abhangig vom Belastungsniveau der Betroffenen nach Befundruckmeldung. Fur Patienten mit geringer Ruckversichertheit scheint eine Mikro-Intervention nicht geeignet, wahrscheinlich zu kurz. Fur Patienten mit hoher Ruckversichertheit scheint eine Mikro-Intervention hilfreich, obwohl sie zunachst keine Sorgen angeben. Diese Ergebnisse entsprechen den Empfehlungen eines gestuften Versorgungsansatzes bei unspezifischen somatischen Beschwerden, wonach die Art der Intervention auf den Schwergrad der Belastung und Symptomatik angepasst werden sollte.
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