Diagnostik und Therapie cerebraler arteriovenöser Malformationen

2011 
Arteriovenose Malformationen des Gehirns (brain AVMs) entsprechen kongenitalen zerebrovaskularen Anomalien nicht-neoplastischer Natur. Klinisch konnen sich AVMs mit Kopfschmerzen, Epilepsie und intrakranielle Blutungen mit oft erheblicher Behinderung oder Tod manifestieren, sie konnen aber auch lebenslang klinisch stumm sein. Pathologisch-anatomisch bestehen bAVMs aus zufuhrenden Arterien (feeder) und drainierenden Venen mit einem dazwischengeschalteten mehr oder weniger komplexen Gebilde aus abnormen Gefasen (Nidus). Durch die alterierten Blutflussbedingungen kann es zu sekundaren Veranderungen an den beteiligten Elementen kommen – wie Gefasdilatationen, venosen Stenosen oder aber auch arteriellen, nidalen oder venosen Aneurysmen. Die bildgebende Diagnostik (Digitale Subtraktionaangiographie (DSA), Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT)) kann solche bAVMs, bzw. deren Komplikationen (Blutung) nicht nur nachweisen, sondern durch eine detaillierte Beschreibung der Angioarchitektur, bzw. Topographie auch eine gewisse Abschatzung des Blutungsrisikos vornehmen. An Behandlungsmoglichkeiten stehen heute, neben der chirurgischen Entfernung der bAVM, auch die Radiochirurgie sowie die endovaskulare Therapie zur Verfugung, oft auch in Kombination mit dem Ziel der vollstandigen Ausschaltung der bAVM. Zur Behandlungsplanung ist die bildgebende Diagnostik unerlasslich, wobei die selektive intraarterielle DSA nach wie vor aufgrund der Selektivitat sowie der exzellenten raumlichen und zeitlichen Auflosung den Goldstandard darstellt – insbesondere zur Abschatzung endovaskularer Behandlungsmoglichkeiten. Zur praoperativen bzw. radiochirurgischen Planung sind die Schnittbildverfahren (MRT, CT) unabdingbar, gegebenenfalls auch in Kombination mit Spezialanwendungen wie Diffusions-Tensor Imaging (DTI, Traktographie), zeitlich aufgeloster MR-oder CT-Angiographie (4D-MRA/CTA) sowie funktioneller MRT (fMRT). Lernziele: Korrespondierender Autor: Trenkler J Oo.Landes-Nervenklinik Wagner-Jauregg, Institut fur Radiologie, Wagner-Jauregg-Weg 15, 4020, Linz E-Mail: johannes.trenkler@gespag.at
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