Allgemeine Aspekte der Biologie von Parasiten

Parasiten sind Lebewesen, die in oder auf einem artfremden Organismus leben, von ihm Nahrung beziehen und ihn schadigen. Diese Definition bezieht sich auf Tiere, Pflanzen, Pilze, Bakterien und Viren, die als Gast in Abhangigkeit von einem Wirt leben. Im Deutschen verwendet man den Begriff „Parasit“ fur eukaryotische Krankheitserreger, namlich parasitische Einzeller, Wurmer und Arthropoden, die in diesem Buch besprochen werden. Der Parasitismus ist eine der erfolgreichsten und am weitesten verbreiteten Lebensweisen. Zwecks optimaler Ausnutzung des Wirtes spezialisieren sich die meisten Parasiten auf ein enges Spektrum von Wirten. Viele haben komplexe Lebenszyklen entwickelt und manipulieren Gestalt, Physiologie und Verhalten, um im Wirt zu uberleben und auf den nachsten Wirt ubertragen zu werden. Der aus ihrer Schadwirkung resultierende Evolutionsdruck zwingt die Wirte, kostspielige Abwehrstrategien zu entwickeln. Die Evolution von Parasiten und ihren Wirten verlauft deshalb eng gekoppelt. Viele Parasiten rufen bedeutende Krankheiten des Menschen und von Nutztieren hervor, die heute besonders in tropischen Landern auftreten.