Psychoonkologie in Österreich. Österreichweite Bestandsaufnahme des psychoonkologischen Versorgungsangebots.

2018 
Eine Krebsdiagnose stellt fur Patienten/Patientinnen und deren soziales Umfeld ein krisenhaftes Ereignis dar, das mit vielfaltigen Belastungen (Bedrohung, korperlichen Beschwerden, Angsten, sinkender Lebensqualitat etc.) einhergeht. Rund 25 bis 30 Prozent aller Krebspatienten/Krebspatientinnen entwickeln im Krankheitsverlauf eine behandlungsbedurftige psychische Storung. Das nationale Krebsrahmenprogramm definiert das Ziel, fur „alle Personen mit der Diagnose Krebs, deren Angehorige sowie fur spezielle Personengruppen mit einem definierten erhohten Krebsrisiko ein psychoonkologisches Betreuungsangebot sicherzustellen“. Angesichts der luckenhaften Datenlage hat der Onkologiebeirat eine Bestandserhebung zur psychoonkologischen Versorgung in Osterreich empfohlen. Mit der Durchfuhrung wurde vom Bundesministerium fur Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz die GOG beauftragt. Die Primardatenerhebung fand im Zeitraum Juni bis November 2017 in Akutkrankenhausern, Rehabilitationszentren sowie den Fachgesellschaften statt. Befragt wurden auch die Absolventinnen und Absolventen der angebotenen Qualifizierungslehrgange. Die Erhebungsergebnisse weisen darauf hin, dass die Psychoonkologie in Osterreich auf ein fachlich-wissenschaftliches Fundament aufbauen kann und seit Jahrzehnten strukturell verankert ist. Auf der politischen Ebene ist mit den Zielen, die im nationalen Krebsrahmenprogramm formuliert wurden, ein groser Schritt getan. Die Ziele mit der starksten Dringlichkeit sind Bedarfserfassung, Behebung von Versorgungslucken, Formulierung von Standards und Qualitatsmasnahmen zur psychoonkologischen Versorgung von erwachsenen Krebspatienten und deren Angehorigen.
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