HIV-assoziierte tuberkulöse Meningoenzephalitis als Ursache abnormen Verhaltens in Haft

2005 
Uber Art und Haufigkeit psychoorganischer Syndrome bei Inhaftierten ist wenig bekannt. Wir berichten uber einen 20-jahrigen, HIV-I-positiven Asylbewerber aus Schwarzafrika mit bisher unauffalliger psychiatrischer Anamnese, der in Ausschaffungshaft ein zunehmend bizarres Verhalten entwickelte. Die paranoid-halluzinatorische Verwirrtheit mit tageszeitabhangiger Auspragung und Desorientierung fuhrte zur Diagnose Delir. Als Ursache hierfur fand sich eine AIDS-definierende tuberkulose Meningoenzephalitis, die spezifisch und symptomatisch behandelt wurde. Dieser Fall illustriert die Schwierigkeiten der Diagnostik und die Bedeutung der Verhaltensbeobachtung bei eingeschrankten sprachlichen Verstandigungsmoglichkeiten. Bei Haftlingen mit Verhaltensauffalligkeiten sollten stets auch somatische Differenzialdiagnosen in Betracht gezogen werden. Pathogenese und Diagnostik der tuberkulosen Meningoenzephalitis werden diskutiert.
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