Einflüsse von aktiver und rezeptiver Musiktherapie auf Kognition, Verhalten, Schlaf und allgemeine Befindlichkeit von Demenzpatienten - eine Pilotstudie*

2011 
Hintergrund: In dieser Pilotstudie wurde die Wirkung von aktiver und rezeptiver Musiktherapie auf Senioren mit Demenz (n = 3; Mini-Mental State Examination (MMSE): 15/16/20 von 30) untersucht. Probanden und Methoden: Beide Interventionsformen sollten primar fur sich genommen, in weiterer Folge aber auch auf etwaige Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin untersucht werden. Mogliche Effekte der Musiktherapie auf Kognition und Verhalten der Probanden waren von Interesse. Ausserdem wurden zusatzlich innovative und in diesem Bereich bisher kaum erprobte Messinstrumente eingesetzt: Gerate zur Messung der Herzratenvariabilitat (HRV) sowie Schlafuhren (Actiwatches) zur Erhebung der Schlafqualitat. Dies geschah auch im Hinblick auf eine mogliche Implementierung dieser Methoden in weiteren, grosser angelegten Studien. Im Zuge der rezeptiven Musiktherapie wurde ein (auf altere Menschen adaptierter) Prototyp eines Musikabspielgerats verwendet, dessen Tauglichkeit fur Menschen mit Demenz getestet und optimiert werden sollte. Die Probanden durchliefen 1 Woche Kontrollmessungen (Baseline) ohne Musiktherapie, 2 Wochen aktive Musiktherapie, 1 Kontrollwoche ohne Intervention, 2 Wochen rezeptive Musiktherapie und 1 abschliessende Kontrollwoche. Wahrend des gesamten Zeitraums (insgesamt 7 Wochen) wurde die Schlafqualitat der Teilnehmer erhoben und zusatzlich an je 3 Tagen pro Woche die HRV gemessen. Zu bestimmten Zeitpunkten wurden mithilfe von Fragebogen (MMSE, Neuropsychiatrisches Inventar (NPI)) der Demenzschweregrad bzw. etwaige Befindlichkeits-und Verhaltensauffalligkeiten ermittelt. Ergebnisse: Der MMSE-Wert verbesserte sich bei allen 3 Probanden, am starksten nach der aktiven Musiktherapie. Das NPI ergab tendenziell Verbesserungen wahrend bzw. nach der aktiven Musiktherapie, wobei sich keine durchgangigen Tendenzen wahrend der rezeptiven Musiktherapie zeigten. Bezuglich der HRV fuhrte die aktive Musiktherapie zu einer Aktivierung und Vitalisierung (erhohte HRV), wahrend aus den Messergebnissen der rezeptiven Musiktherapie kein durchgangiger Effekt hervorgeht. Die Schlafqualitat wurde in den Wochen der rezeptiven Musiktherapie negativ und wahrend der aktiven Musiktherapie und der Kontrollphasen positiv beeinflusst.
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