Zyklus-Apps: zur Verhütung, zum Kinderwunsch oder doch nur Menstruationskalender?

2021 
Zyklus-Apps „tracken“ den weiblichen Zyklus, es werden verschiedenste Zyklusparameter aufgezeichnet und das fertile Fenster angezeigt. Damit werden sie nicht nur als Menstruationskalender, sondern auch fur Verhutung und Kinderwunsch genutzt. Die Apps lassen sich in drei Kategorien einteilen. 1. Prognose-Apps: Diese sagen das fertile Fenster aus Durchschnittsdaten fruherer Zyklen (Zykluslangen oder fruhere Temperaturanstiege) vorher und sind als unbrauchbar zu verwerfen. 2. NFP-Apps: Eine sichere naturliche Familienplanung (NFP) ist aktuell mit effektiven Varianten der symptothermalen Methode moglich, die bereits auserhalb von Apps existieren und auf Zervixschleimbeobachtung und Temperaturmessung fusen, verbunden mit einer etablierten Auswertungsmethodik (siehe Empfehlungen der Sektion Naturliche Fertilitat der DGGEF). Es gibt entsprechend programmierte Apps, fur die jedoch ebenfalls eigene Gebrauchssicherheitsstudien zu fordern sind. 3. Experimentelle Apps: Diese sind mit Messsystemen konnektiert, die Hormone in Urin oder Speichel oder andere Parameter messen, z. B. nachtliche Messung von Pulsrate oder peripherer Korpertemperatur (cave: nicht zu verwechseln mit der Basaltemperatur als Korperkerntemperatur). Die aktuellen Entwicklungen sind uberwiegend als experimentell zu bewerten oder haben in bisherigen Studien keine hohe Prazision gezeigt. Die erfolgte FDA-Zulassung einer Verhutungs-App ist wissenschaftlich nicht nachvollziehbar. Fur den Kinderwunsch sind Methoden, die einen Ostrogenparameter involvieren, geeignet (symptothermale NFP-Apps oder entsprechende Urinhormontests).
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