Führt eine perioperative Gabe des Plasmainhibitors Aprotinin zu einer Steigerung des postoperativen Thromboserisikos

1991 
Zahlreiche operative Eingriffe, wie z.B. Herzoperationen, orthopadische Eingriffe und Prostatektomie, sind mit einem betrachtlichen postoperativen Blutverlust verbunden. Eine der Ursachen fur diesen Blutverlust besteht darin, das als Reaktion auf die Freisetzung proteolytischer Enzyme aus verletzten Geweben eine gesteigerte Fibrinolyse erfolgt. Unter diesen Bedingungen sind die korpereigenen Proteinaseinhibitoren nicht ausreichend, um rasch genug das physiologische Gleichgewicht zwischen Aktivatoren und Inhibitoren wiederherzustellen. Es erscheint daher logisch, diesen Patienten Proteinaseinhibitoren therapeutisch zuzufuhren. In der Herzchirurgie wird dies seit mehreren Jahren zunehmend mit Erfolg praktiziert, wobei durch hochdosierte perioperative Gabe von Aprotinin der Blutverlust und Transfusionsbedarf deutlich gesenkt werden konnte [1, 2]. Aufgrund der sehr hohen Dosierungen von Aprotinin stellt sich die Frage, ob der therapeutische Erfolg hinsichtlich der Verringerung der Blutungskomplikationen durch moglicherweise vermehrtes Auftreten postoperativer thromboembolischer Komplikationen eingeschrankt wird. Zur Beantwortung dieser Frage haben wir bei Patienten mit hohem Thromboserisiko eine doppelblinde Vergleichsstudie durchgefuhrt und die postoperative Thromboseincidenz mit dem Radiofibrinogen-Test (RFT) ermittelt.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    5
    References
    1
    Citations
    NaN
    KQI
    []