Stentimplantation bei symptomatischen intrakraniellen Stenosen: Einfluss des Stentdesigns auf technische und prozedurale Ergebnisse

2007 
Ziele: Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Stentmodelle auf Sicherheit und technische Durchfuhrbarkeit der intrakraniellen Angioplastie mit Stentimplantation (ICAS) bei Patienten mit symptomatischen Stenosen der intrakraniellen Gefase. Methode: Retrospektive Auswertung der angiographischen und klinischen Daten von 67 Patienten (mittleres Alter 63 Jahre, 84% Manner), bei denen im Zeitraum von April 2000 bis September 2006 eine ICAS in der Abteilung Neuroradiolgie des Universitatsklinikums Heidelberg durchgefuhrt worden war. Die Indikation fur den Eingriff war in allen Fallen eine unter konservativer Therapie symptomatische intrakranielle arteriosklerotische Stenose (mittlerer Stenosegrad 81±13%; A. carotis interna, n=15; A. cerebri media, n=8; A. vertrablis, n=21; A. basilaris, n=23). Es wurden 37 ballonexpandierbare Koronrastents (AVE, Medtronic), 11 ballonexpandierbare intrakranielle Stents (Neurolink, Guidant) und 19 selbstexpandierende intrakranielle Stents (Neuroform, n=5; Wingspan, n=14, beide Boston Scientific) eingesetzt. Primare Endpunkte der Auswertung waren „Technischer Erfolg“ (=regelrechte Entfaltung des Stent in der Ziellasion und Reduktion des Stenosegrades unter 50%) und „Prozeduraler Erfolg“ (=technisch erfolgreiche Stentimplantation ohne Schlaganfall und Tod innerhalb der ersten 30 Tage nach ICAS). Ergebnis: Der Eingriff war bei insgesamt 82% der Patienten ohne neurologische Komplikationen durchfuhrbar. Periprozedurale Schlaganfalle traten bei insgesamt 12 Patienten auf, am haufigsten beim Einsatz der ballonexpandierbaren Koronarstents (n=7), seltener beim Neuroform-Stent (n=2), dem Neurolink-Stent (n=1) oder dem Wingspan-System (n=1 [Reperfusionsblutung]). Ein Patient starb nach Ruptur der A. basilaris wahrend der Implantation eines AVE-Stents. Die technische Erfolgsrate lag fur Patienten, die mit dem Neurolink, dem Neuroform oder dem Wingspan-System behandelt wurden bei jeweils 100% und fur den ballonexpandierbaren Koronarstent bei 86%. Bei funf Patienten konnte die Ziellasion aufgrund des schwierigen Zugangs mit einem Koronarstent nicht erreicht werden. Schlussfolgerung: ICAS ist bei einem Grosteil der Patienten mit symptomatischen intrakraniellen Stenosen technisch sicher durchfuhrbar. Die besten technischen und prozeduralen Ergebnisse wurden mit speziell fur die intrakranielle Zirkulation entwickelten Stentsystemen erzielt. Durch eine Weiterentwicklung der intrakraniellen Stentssysteme kann die Sicherheit und das prozedurale Ergebnis nach ICAS verbessert werden. Korrespondierender Autor: Rohde S Universitatsklinikum Heidelberg, Abt. Neuroradiologie, Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg E-Mail: stefan.rohde@med.uni-heidelberg.de
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