Vom 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart

2011 
Die spanische Ereignisgeschichte des 20. Jahrhunderts lasst sich in vier Ungeloste Probleme Etappen einteilen, die mit ebenfalls vier Etappen unseres literaturgeschichtlichen Uberblicks korrespondieren. Die erste reicht bis 1923, bis zum Beginn der Diktatur des Generalkapitans von Katalonien, Miguel Primo de Rivera (des Vaters des nachmaligen Falangegrunders Jose Antonio Primo de Rivera). Bis dahin hatte sich noch das alte politische System weitergeschleppt (nur unter einem neuen Konig: Alfonso XIII., der 1902 seinem Vater Alfonso XII. nachgefolgt war). Dieses System war aber seit der Katastrophe von 1898 immer weniger in der Lage, die anstehenden Probleme zu meistern. Es waren dies erstens die Zuspitzung der sozialen Gegensatze, die 1909 wahrend der semana tragica in Barcelona bereits burgerkriegsahnliche Ausmase annahmen. Inzwischen waren namlich die sozialistischen und anarchistischen Gewerkschaften von der Staatsmacht nicht mehr zu unterdrucken. Zweitens die Bedrohung der nationalen Einheit durch die immer starker werdenden Autonomie-, ja Separatismusbewegungen in Katalonien und im Baskenland und drittens das Marokko-Problem, das aus der spanischen Annexionspolitik in Nordafrika entstanden war und das mit der Zeit in einen schmutzigen Krieg ausartete, weil der Widerstand vor allem der Rif-Kabylen nicht zu brechen war.
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