Maus-Transfer-Modell der Myasthenia gravis: Protektive Wirkung von Fab-Fragmenten

1980 
Die Myasthenia gravis (MG) ist eine humoral vermittelte Autoimmun erkrankung, bei der Antikorpern (AK) gegen Acetylcholin-Rezeptoren (ACh-R) an der motorischen Endplatte eine entscheidende pathogeneti sche Bedeutung zukommt (Ubersicht bei 1, 2, 3). Dieser Nachweis ge lang durch passive Ubertragung von Immunglobulinen myasthenischer Patienten auf die Maus (4) sowie — indirekt — durch die Beobachtung, das die Entfernung von AK mittels Plasmapherese therapeutisch wirksam ist (5, 6). Im Maus-Transfer-Modell lassen sich charakteristische MG-Symptome reproduzieren: 1. Reduktion der Amplituden der Miniatur-Endplattenpotentiale (Mepp) und Endplattenpotentiale (Epp); 2. Ver minderung der Zahl verfugbarer ACh-R, gemessen uber die Bindung von alpha-Bungarotoxin; 3. Dekrement bei Nervenserienreizung sowie Mus kelschwache bei einzelnen Tieren (4, 7, 8). Das Komplementsystem wirkt verstarkend auf die myasthenogene Interaktion zwischen Immun globulinen (Ig) und ACh-R (7). Ultrastrukturelle Veranderungen wie bei chronischer MG beim Menschen finden sich an der Endplatte der Maus jedoch nicht, moglicherweise bedingt durch Spezies-Unterschiede bei der Komplementaktivation (8). Untersuchungen an Muskelzellkultu ren in vitro haben gezeigt, das die bivalente Bindung des nativen AK (IgG)-Molekuls am ACh-R zu einem beschleunigten Abbau von ACh-R fuhrt (“cross-linking”), wahrend die Bindung des monovalenten AK-Fragmentes Fab unwirksam ist (9).
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