Evaluierung des Lysin-Demethylase-Expressionsmusters in kindlicher akuter Leukämie
2019
Im Zuge der medizinischen Entwicklung findet die Tracheotomie vor allem im Rahmen der Langzeitbeatmung bei Patienten der Intensivmedizin eine breite Anwendung. Insbesondere bei der perkutanen Dilatationstracheotomie ist eine technische und zahlenmasige Entwicklung zu beobachten. Eine grose Herausforderung stellt die statistische Auswertung von Spatkomplikationen dar, da eine Vielzahl der tracheotomierten Patienten an Ihrer Grundkrankheit versterben oder Spatkomplikationen erst auserhalb der Akutversorgung festgestellt werden.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Analyse von Spatkomplikationen der perkutanen Dilatationstracheotomie unter Anwendung eines starren Tracheotomie-Endoskops. Als Nachkontrollzeitraum wurde ein Abstand zur perkutanen Dilatationstracheotomie ab 6 Monaten gewahlt. Die perkutanen Dilatationstracheotomien erfolgten von August 2006 bis Januar 2010 im Rahmen einer prospektiven multizentrischen Studie an vier grosen deutschen Krankenhausern. Die Daten zur Erfassung der Spatkomplikationen wurden aus den Studienprotokollen und bei Bedarf zur Erganzung aus den originalen Krankenakten entnommen und durch ein standardisiertes Telefoninterview erfasst. Insgesamt erfolgte in oben genanntem Zeitraum bei 180 Patienten eine Dilatationstracheotomie mit dem starren Tracheotomie-Endoskop. Es erfolgte bei allen perkutanen Dilatationstracheotomien ein standardisiertes Vorgehen nach Empfehlung von Klemm 2006, zwei Endoskoptypen kamen zum Einsatz: 1. TED Firma Carl Storz GmbH Tuttlingen 2. TED Firma Carl Rainer GmbH Wien. Zur Anwendung kamen industrielle Fertigsets zur perkutanen Dilatationstracheotomie mit und ohne Stufenbildung zwischen Dilatator und Trachealkanule. Die Indikation zur perkutanen Dilatationstracheotomie wurde in der Gesamtgruppe bei 152 Patienten (84 %) aus intensivmedizinischen Grunden bei prolongierter maschineller Beatmung und bei 28 Patienten (16 %) aus primar HNO-arztlicher Indikation ohne vorheriger maschineller Beatmung gestellt. In die Nachbeobachtung konnten 51 Patienten eingeschlossen werden.
In der Nachbeobachtung als Patientenbefragung gaben 7,8 % der Patienten Dyspnoe an. Von diesen 4 Patienten konnte bei 3 Patienten die Dyspnoe einer COPD beziehungsweise klinisch gesicherten postradiogenen Larynxodemen zugeschrieben werden. Bei einem Patienten konnte eine Trachealstenose nicht ausgeschlossen werden. Eine weiterfuhrende Untersuchung wurde von dem Patienten abgelehnt. Ein
Patient (2,0 %) berichtete, im Rahmen des Telefoninterviews, seither bei unachtsamen Essen zu Aspirationen zu neigen. Die Frage nach Aspirationspneumonien wurde von diesem Patienten verneint. Eine Dysphonie wurde bei drei Patienten (5,9 %) anamnestisch erhoben. Es besteht ein Zustand nach Larynxteilresektion bei zwei Patienten, sodass die Stimmstorung ursachlich hierauf zuruckzufuhren ist. Der 3. Patient lehnte eine weiterfuhrende Untersuchung ab, sodass keine Aussagen bezuglich einer Schadigung am Larynx getroffen werden konnten. Blutungen traten bei keinem Patienten auf. Bei einem Patienten trat nach einem Zeitintervall von 21 Monaten nach perkutaner Dilatationstracheotomie und zu diesem Zeitpunkt nicht verschlossenem Tracheostoma ein Erysipel auf. Bei 98,0 % der Patienten (n= 50) konnte eine Dekanulierung erfolgen. Bei zwei Patienten war ein operativer Verschluss des Tracheostomas erforderlich. Bei diesen beiden Patienten lag der langste Zeitraum von der PDT mit TED bis zur Dekanulierung vor. Er betrug 179 Tage und 274 Tage. Beim Entwurf des Studienprotokolls war die theoretische Annahme, dass durch industrielle Fertigsets zur perkutanen Dilatationstracheotomie mit Stufenbildung zwischen Dilatator und Trachealkanule erhohte Knorpelspangenbruche verursacht werden. Dies bestatigte sich nicht, da das starre Tracheotomie-Endoskop einen stabilisierenden Effekt auf die Trachea ausubt.
Als limitierenden Aspekt der Studie ist die Schwierigkeit des follow-up und die hieraus resultierende deutlich geringere Patientenanzahl, im Vergleich zu allen initial eingeschlossenen Patienten, von 29,4 % (n= 53) zu betrachten. Hierdurch waren statistische Auswertungen hinsichtlich bestehender Signifikanzen nicht oder schwer moglich. Grunde fur die deutlich geringere Patientenzahl in der Nachbeobachtung liegen einerseits in der uber ein weites Gebiet von 69 verschiedenen Orten verteilten Patienten, sodass eine Nachuntersuchung aller Patienten in der Klinik aus logistischen Grunden nicht moglich war, als auch in der hohen Mortalitatsrate der schwerkranken intensivmedizinisch betreuten Patienten.
Zur Eruierung der Spatkomplikationen ware eine Studie mit engmaschiger Verzahnung aller mit der perkutanen Dilatationstracheotomie und oder offen chirurgischen Tracheotomie konfrontierten Fachgebiete, mit einer hohen Patientenzahl und einer genauen engmaschigen Nachbeobachtung der Patienten kunftig interessant.
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