Metastasenchirurgie der Lunge im interdisziplinären Konzept

1994 
Die chirurgische Therapie von Lungenmetastasen im interdisziplinaren Konzept ist heute ein etabliertes Verfahren. Ziel der Operation ist die radikale und damit poten-tiell kurative Resektion. Daneben gibt es diagnostische und palliative Indikationen. Regelzugang ist die mediane Sternotomie zur Revision beider Lungen auch bei scheinbar einseitigem Befall. Das praoperative Staging bezuglich Anzahl und Vertei-lung der Metastasen ist nicht verlaslich. Von 1972 bis 1991 wurden in der Thoraxklinik Heidelberg-Rohrbach 729 Patienten an Lungenmetastasen operiert (843 Operationen). Die 30-Tage-Letalitat betrug 2,9%, die 5-Jahres-Uberlebensrate ab Operation der Metastasen allgemein 33%. Das beste Ergebnis wurde beim Hodenkarzinom mit 67 % 5-Jahres-Uberlebensrate beobachtet, das schlechteste beim Melanom mit 12% 5-Jahres-Uberleben. Neben dem Primartumor und teilweise in Abhangigkeit von diesem haben mehrere Faktoren prognostische Relevanz: Radikalitat, Sarkom vs. Karzinom zugunsten der Karzi-nome, krankheitsfreies Intervall, Eingriffsart, thorakaler Lymphknotenbefall. Bei multivariater Analyse beeinflussen die Faktoren je nach Primartumor die Prognose stark unterschiedlich. Lungenmetastasenchirurgie ist Teil eines interdisziplinaren onkologischen therapeu-tischen Konzepts und bietet den meisten Patienten eine Lebensverlangerung, man-chen sogar die Moglichkeit der Heilung. Auch ohne Lebensverlangerung wird oft eine verbesserte Lebensqualitat und damit wirksame Palliation erreicht.
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