Erkrankungen des Zirkulationssystems

1937 
Die physikalischen Mittel, die uns zur Bekampfung der Storungen der Zirkulation zur Verfugung stehen, uben sowohl auf das Herz selbst wie auch auf die peripheren Gefase eine Reihe von Einwirkungen aus, die bereits im ersten Abschnitte naher geschildert wurden und die wir kurz dahin rekapitulieren konnen: kalte hydrotherapeutische Prozeduren verengern zunachst die Gefase, erhohen den Blutdruck, kraftigen und verlangsamen die Herzaktion (auch lokale kalte Anwendungen haben diesen letzteren Effekt); eine Verlangsamung der Herzaktion mit gleichzeitiger Blutdrucksenkung kann nur nach solchen Kalteprozeduren, die, ohne starken primaren Reiz auszuuben, von langanhaltender reaktiver Gefaserweiterung begleitet sind, also nach Einpackungen, eintreten; ebenso wirken langer dauernde lauwarme Vollbader (in der Temperaturzone von 34—36°) blutdruckerniedrigend und in geringem Grade auch pulsverlangsamend. Eine Drucksenkung bei gleichzeitiger Kraftigung der Herzaktion bewirken die Hauffeschen allmahlich erwarmten Teilbader. Die Wirkung der primar heisen Allgemeinprozeduren, die in einer Pulsbeschleunigung und primaren Blutdrucksteigerung besteht, der sekundar nach dem Schweisausbruche oft eine betrachtliche Drucksenkung folgt, kommt dagegen therapeutisch, wegen der stets damit verbundenen erheblichen Vermehrung der Herzarbeit, bei Zirkulationserkrankungen kaum in Frage.
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