Atemnot nach komplikationsloser Tracheotomie

2012 
Anamnese: Die 70-jahrige Patientin wurde aufgrund eines bereits primar ossar und lymphonodal metastasierten Mammakarzinoms seit mehreren Jahren in der onkologischen Ambulanz behandelt. Wegen einer uber mehrere Wochen progredienten Stimmbandparese unklarer Atiologie erfolgte bei zunehmender Atemnot eine Tracheotomie; nach 8 Tagen wurde eine Sprechkanule eingesetzt. Wenige Tage spater klagte die Patientin wieder uber Atemnot, fur die trotz mehrfacher Inspektion und Reinigung der Kanule keine Ursache zu finden war, sodass die angstliche Patientin zur Beruhigung ein Benzodiazepin-Praparat erhielt. Aufgrund zunehmender respiratorischer Insuffizienz und intensivpflichtiger Vigilanzminderung musste sie schlieslich auf die Intensivstation verlegt werden. Diagnose und Verlauf: Auf der Intensivstation wurde unverzuglich eine fiberoptische Bronchoskopie durchgefuhrt, die einen schwarzlichen, nicht zu passierenden Fremdkorper unmittelbar distal der Trachealkanule zeigte. Nach Dekanulierung expektorierte die oberflachlich sedierte Patientin spontan reichlich Bronchialsekret sowie einen langlichen, gekrummten, relativ derben Blutkoagel. Eine erneute Bronchoskopie nach Entfernung des Thrombus zeigte als wahrscheinliche Ursache fur die Thrombenbildung ein flaches, leicht blutendes Ulkus an der dorsalen Trachealwand, unmittelbar an der Kontaktstelle des distalen Endes der Trachealkanule. Folgerung : Auch fur geschultes Personal sind intratracheale Thromben bei tracheotomierten Patienten schwer zu erkennnen. Bei Patienten mit Beschwerden nach Tracheotomie sollte daher umgehend eine endoskopische Untersuchung erfolgen.
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